Wie kommt Gott in die Welt?


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Publik-Forum: Herr Karimi, Herr Kuschel, wie kommt Gott in die Welt?
Karl-Josef Kuschel: Als Christ fällt mir eine Antwort nicht schwer: durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes. Ich sage aber gleich, dass das im interreligiösen Gespräch einer der schwierigsten Punkte ist. Nicht über die Schöpferkraft Gottes zu sprechen, sondern darüber, dass sich Gott in einem konkreten geschichtlichen Menschen geoffenbart hat. Das ist sehr schwer zu kommunizieren. Judentum und Islam kennen eine solche Figur nicht.
Milad Karimi: Im islamischen Selbstverständnis war Gott immer schon in der Welt. Er war nie abwesend. Der Islam erinnert daran: Gott ist uns näher als unsere eigene Halsschlagader. Von dieser Erinnerung, d
Ahmad Milad Karimi, geboren 1979 in Kabul, Religionsphilosoph und Islamwissenschaftler, ist Professor an der Universität Münster. 2009 legte er eine Koranübersetzung ins Deutsche vor. Karimi floh als 13-Jähriger mit Eltern und Geschwistern aus Afghanistan nach Deutschland. Er studierte in Darmstadt, Freiburg und Neu-Delhi, wurde Mitbegründer zweier Verlage, Schriftsteller und Dichter. Sein Buch »Hingabe« über Grundfragen der systematisch-islamischen Theologie wurde 2015 mit dem Rumi-Preis für islamische Studien ausgezeichnet. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Zum Weiterlesen: Ahmad Milad Karimi, Hingabe. Grundfragen der systematisch-islamischen Theologie, Rombach 2015, Bestellnummer im Publik-Forum Shop 1980.
Karl-Josef Kuschel, Die Bibel im Koran. Grundlagen für das interreligiöse Gespräch, Patmos 2017, Bestellnummer 1774.

Georg Lechner 18.12.2017, 20:40 Uhr:
Dass Gott nicht vorstellbar ist (wie Herr Karimi sagt) kann ich durchaus nachvollziehen - gerade angesichts des Bilderverbots in Exodus 20, 4. Dass aber dann das Wesentliche für einen Moslem das Erkennen Gottes ist, klingt für mich irgendwie widersprüchlich dazu.