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»Will der Papst Diakoninnen? No idea!«

Warum darf eine römisch-katholische Frau eigentlich kein Weiheamt in der Kirche haben? Das scheint sich der Kirchenchef selbst zu fragen. Franziskus hat eine Kommission eingesetzt, die die Lage prüfen soll. Manche Frau kann es kaum glauben. Ein Gespräch mit der Theologin Ida Raming
von Britta Baas vom 19.08.2016
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Die Theologin Ida Raming ist sich sicher: "Würde der Papst offen sagen, er wolle jetzt die Ordiantion von Frauen, er würde verfolgt werden. Es gibt reaktionäre Kräfte in der Kirche, bei denen der Papst nichts zu lachen hat." (Foto: privat)
Die Theologin Ida Raming ist sich sicher: "Würde der Papst offen sagen, er wolle jetzt die Ordiantion von Frauen, er würde verfolgt werden. Es gibt reaktionäre Kräfte in der Kirche, bei denen der Papst nichts zu lachen hat." (Foto: privat)
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Publik-Forum.de: Frau Dr. Raming, im Vatikan scheint man jetzt auf die Frau gekommen zu sein: Eine gerade gegründete Kommission prüft, ob es in der Geschichte der Kirche Diakoninnen gab, welche Aufgaben sie hatten – und ob es auch künftig welche geben könnte. Weiß man das nicht alles schon?

Ida Raming: Ja, das weiß man. Es liegen viele grundlegende wissenschaftliche Arbeiten dazu vor. Aber schon vor einigen Jahren hat eine vatikanische Kommission die Frage so behandelt, dass wesentliche Forschungen gar nicht zur Kenntnis genommen wurden. Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller verkündete im Anschluss an die Arbeit der damaligen Kommission, es gebe »keine Grundlage für Diakoninnen und keinen Bedarf an Diakonissen«. Das heißt: Man wolle keine Frauen,

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Jürgen Friedrich 25.08.2016:
Zum Stichwort "Frau in der röm.kath. Kirche" sollte neben ihrer Ordination auch diskutiert werden, dass über den Pflicht-Zölibat der Priester viel Unglück in die Welt Gottes kam.
Einzelheiten in der Website von Ilse Sixt.

Hanspeter Schladt 25.08.2016:
Einen herzlichen Dank an Dr.Ida Raming für ihre klaren Antworten und ihren langen Atem. Bei vielen Projekten sollte man wirklich die Kirchenhistoriker befragen und ihre Forschungsergebnisse bei wichtigen Entscheidungen zugrunde legen. Und nicht die Aussagen der Dogmatiker, die glauben, die Wahrheit gepachtet zu haben.

Britta Baas 22.08.2016, 09:35 Uhr:
@HeidrunMeding, Frau Dr. Raming hat, wenn ich diese kleine Korrektur anbringen darf, dieser Kirche nicht den Rücken gekehrt. Sie hat stattdessen gesagt: Ich bin ein Teil dieser Kirche, ICH handele als Katholikin. Sie definiert sich auch weiterhin als solche. Dass andere befanden, ihr Handeln exkommuniziere sie, ist mit der Selbstdefinition der Interviewpartnerin nicht identisch.

Heidrun Meding 21.08.2016:
Frau Dr. Raming bringt es auf den Punkt: Sollte ein Papst in Fragen der Glaubenslehre jemals "aus der Reihe tanzen", dürfte er mit aller Macht verfolgt werden. Er wäre dann seines Lebens nicht mehr sicher, denn Meuchelmorde gab es gerade in den vatikanischen Mauern zuhauf. Nicht zuletzt das Schicksal des Johannes Paul I. (bürgerlich Albino Luciani, 33-Tage-Papst) ließ aufhorchen.
Deshalb sollten kirchlich-engagierte Frauen dieser Kirche besser den Rücken kehren, so wie dies Frau Dr. Raming tat.
Hoffnungen auf eine Änderung der bisherigen kirchlichen Praktiken gerinnen am Ende zur Selbsttäuschung.
Nicht nur dies ist ein Grund für den fehlenden männlichen Nachwuchs innerhalb der katholischen Kirche.
Frauen sollten dies ebenso erkennen und daraus ihre Konsequenzen ziehen.

Walter Hürter 21.08.2016, 17:10 Uhr:
Was ist das für eine Glaubensgemeinschaft, deren Leitung uns Gläubigen erklärt, Christus habe ausdrücklich Frauen von priesterlichen oder bischöflichen Diensten ausschließen wollen? Dank an Ida Raming und ihren beharrlichen und mutigen Frauen, dass auch nach jahrzehntelanger Diskriminierung sie weiter ihren Weg verfolgen. Die Kirche braucht Frauen dringender denn je in ihrer Leitung. Traurig, dass zu viele Gläubige dem Treiben der Männerhierarchie zusehen.

Birgit Anne Schoblocher 21.08.2016:
Grundsätzlich werte ich es als positiv, dass das Thema "Weiheamt für Frauen" offiziell auf der Tagesordnung steht. Bedauerlich ist jedoch die Einschränkung auf das Diakoninnenamt. Es wäre überhaupt wünschenswert, dass das geistliche Amt - auch im Blick auf Fragen der Ökumene - eine umfassende Reflexion erfahren würde.

Josef Müller 21.08.2016, 11:03 Uhr:
Ich kann mich noch gut an Frau Dr. Ramig erinnern, die zur gleichen Zeit (frühe 60er Jahre) an ihrer Dissertation arbeitete wie ich an meiner. Damals wurde ihre Arbeit von vielen als aussichslose Außenseiterposition betrachtet. Das wenigstens hat sich doch nach 50 Jahren geändert.

Josef Ruffer 20.08.2016:
Sie sagen: Würde Franziskus offen sagen, er wolle jetzt die Ordination von Frauen, er würde verfolgt werden. Es gibt reaktionäre Kräfte in der Kirche, bei denen der Papst nichts zu lachen hat.
Ich frage: Sind nicht alle, die dem Papst die höchste Autorität absprechen, automatisch als Irrgläubige exkommuniziert?

Josef Ruffer, Diakon

Hansueli Fischer 20.08.2016, 15:06 Uhr:
Selbstverständlich muss den Frauen mit der Zulassung zu allen Weiheämtern endlich Gerechtigkeit widerfahren. Damit lässt sich die Kirche aber nicht retten. Es braucht eine Erneuerung "an Haupt und Gliedern". Der Gläubige von heute möchte sein Gehirn nicht vor der Kirchentüre deponieren. Gewisse - namentlich alttestamentliche - Texte sind auch dann unverständlich, wenn sie der Prediger noch so zurechtbiegt. Die christliche Religion muss für moderne Menschen verständlich und lebbar gemacht werden. Lässt man sie weiter verlottern, wird auch die christliche Kultur bachab gehen. Ob der wichtigen und notwendigen Frauen-Diskussion darf das Grundsätzliche nicht vergessen gehen.

Herbert Porsche 20.08.2016:
Unsere Kirche wird derzeit grausam verfolgt. Die Mörder suchen zuerst die Priester damit 'die Herde ihre Hüter' verliere. Als besonderen Trost hat Jesus allen Seinen Seine besondere Speise
geschenkt. Aber wenn keine Priester da sind, müssen die, die dringend den göttlichen Trost brauchen, 'hungern', weil nur dijenigen die kirchliche Vollmacht zur 'Wandlung' besitzen, die diese Vollmacht zur "Wandlung" auch einsetzen dürfen. Die aber, die den Trost notwendig brauchen, müssen hungern!

Regina Ladewig 20.08.2016:
Es ist dringend notwendig, dass Frauen auch in der röm. Kath. Kirche voll gleichberechtigt sind- und das bedeutet eben auch die Zulassung zum dreigliedrigen sakramentalen Amt. Vor Ort in den Gemeinden (überall auf der Welt) wird ihre Mitarbeit geschätzt und benötigt, da sollte sie auch offiziell bestätigt werden! Seid Jahren bitten wir um eine ernsthafte Prüfung unserer Berufungen... hört uns doch endlich ernsthaft zu! Habt doch endlich Mut, neue Wege zu gehen!
Die Ausgestaltung des "Amtes" wird mit Sicherheit anders geprägt und ausgestaltet werden als das der Männer- und das wird uns alle bereichern!

Silvan Romer 19.08.2016:
Ich empfinde diese Idee vom Diakoninnenamt für Frauen als eine Scheinlösung, um die Frauen wieder ruhig zu stellen. Meiner Meinung nach müssen Frauen auch zu Priesterinnen und Bischöfinnen geweiht werden können ! Und nicht nur mit dem Diakoninnenamt abgespiesen werden.
Aber auch das Zwangszölibat muss verschwinden !

Patricia Fresen 19.08.2016, 20:39 Uhr:
Dieses Interview finde ich sehr interessant. Dr. Raming sieht die Frage der Diakonin in der Urkirche in der sozialen Perspektive der ersten Jahrhunderte.
Es wird absurd - wie sie sagt - wenn man die Praktiken jener Zeit auf unsere heutige Zeit überträgt. Hoffentlich macht die Kommission dieser Fehler nicht.

Thomas Kopfer 19.08.2016:
Hier folgt Papst Franziskus, da er sich bei seinen konservativ-reaktionären Bischöfen nicht durchsetzen konnte, dem Weg, der in der Politik sehr verbreitet ist: "Wenn ich nicht weiter weiß, dann gründe ich einen Arbeitskreis bzw. eine Kommission."
Die interviewte Expertin, die scheinbar die Gesetze und Führungsstruktur und deren ideologisch-theoretischen Begründungen und Strategie der Beteiligten/Betroffenen gut kennt, ahnt schon, dass hier - vermutlich über 10 Jahre hin - ein 300-Seiten-Papier erarbeitet wird, was Journalisten bei der Berichterstattung so zusammenfassen werden:
Es ändert sich nichts oder fast nichts oder in 100.000 Jahren, wenn die Menschheit dann noch auf Erden vorhanden sein wird.

martha Heizer 19.08.2016:
Es gab schon immer auch Männer, die wussten, was Sache ist. Karl Rahner z.B. sagte: "Ein Dogma ist der Ausschluss von Frauen von den Weiheämtern NICHT!"
Aber ich werde allmählich müde, immer wieder argumentieren zu müssen, dass wir Frauen auch Ebenbild Gottes sind. Da freue ich mich über die unermüdliche Ida, die immer ihre Stimme erhebt - und dann auch noch lauter kluge und wahre Dinge sagt!!

Paul Haverkamp 19.08.2016, 12:41 Uhr:
Kaum eine der großen Institutionen in unserem demokr. Zeitalter diskriminiert die Frauen so sehr wie die kath. Kirche – und zwar durch Verbot der Empfängnisverhütung, der Priesterehe und der Frauenordination. Diese Einstellung kommt einer Verletzung der Menschenwürde gleich und stellt einen Verstoß gegen die Menschenrechtscharta dar.

Bibl.-theol. Argumente gibt es dafür nicht. Wir wissen sehr wohl, dass in der Urkirche auch Frauen Leiterinnen von Gemeinden waren. Den Vertretern der Männer dominierten kath. Kirche geht es nur um die Verteidigung eigener Macht- und Herrschaftsansprüche.

Der ehemalige Wiener Kardinal König sagte 1993: „Der Priester- und Bischofsweihe der Frau in der kath. Kirche steht kein Glaubensgrund entgegen.“

In all ihren Aktionen zur Herabsetzung der Frauenwürde können sie sich auf Jesus von Nazareth nicht berufen. Der Mensch Jesus v. Nazareth ist in Vergessenheit geraten – man sieht alles nur mit einem Dogmen-Tunnel-Blick fernab der Wirklichkeit.

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