Erich Kästner »Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!« Erich Kästner hörte sich nach Kriegsende die zweifelhaften Rechtfertigungsversuche seiner deutschen Zeitgenossen an. Heute konfrontieren uns seine Tagebücher mit der Frage, wann und wie wir widerstehen müssen./mehr von Udo Feist
Jüdische Identität Zwischen jiddischen Liedern und interreligiösem Dialog Als Teenager erfuhr Daniel Kempin, dass seine Familie einst jüdisch war – und fand in einem langen Suchprozess zu seiner jüdischen Identität. Als Kantor lebt er für das liberale Judentum und den Dialog der Religionen./mehr von Christina Bartholomé Filmtipp Der Landkarte verdrängter Erinnerungen folgen Die Vater-Tochter-Tragikomödie »Treasure« erzählt von den Banden der Familie und transgenerationalen Traumata./mehr von Birgit Roschy NS-Prozess Letzte Chance auf Reue Das Urteil gegen die frühere KZ-Sekretärin Irmgard F. schafft späte Gerechtigkeit./mehr von Marie Lou Steinig Erinnerungsarbeit Das Schicksal einer jüdischen Familie Friederike Fechner kauft ein altes Gebäude in Stralsund. Bei der Recherche zu den jüdischen Vorbesitzern macht sie eine Entdeckung./mehr von Marie Lou Steinig Erinnern an den Holocaust Margot Friedländers Mission Sie überlebte den Judenmord der Nazis. Nun ist Margot Friedländer 102 Jahre alt. Und noch immer kämpft sie gegen das Vergessen und für die Menschlichkeit. Denn der Zustand des Landes macht ihr große Sorgen./mehr von Nana Gerritzen Kinofilm »Zone of Interest« Heile Welt in Auschwitz /mehr von Birgit Roschy Holocaust Was tat Onkel Karli in Auschwitz? Er war ein SS-Mann, aber ein Guter, sagte die Tante. Aber wie war das wirklich? Auf den Spuren einer deutschen Familiengeschichte./mehr von Barbara Tambour Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, /mehr Etty Hillesum »Ich finde das Leben so schön, trotz allem« In finsteren Zeiten hielt die jüdische Niederländerin Etty Hillesum radikal ehrlich fest, was sie beschäftigte. Die Sprachwissenschaftlerin Christina Siever hat ihre Tagebücher neu übersetzt./mehr von Barbara Tambour Erinnerungskultur Wieder gut? Die Deutschen sind stolz darauf, wie gut sie ihre Gewaltgeschichte »bewältigt« haben. Jeder vierte will nun einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen, jeder zweite endlich wieder unverkrampft die Nation preisen. Schlaglichter auf eine unbehagliche Entwicklung./mehr von Anne Strotmann Trauma über Generationen Der Schatten der Shoah Jetzt im Kino: Die jüdische, katholische Sängerin Kim Seligsohn hat einen Film über ihre Mutter gemacht, die als Kind den Holocaust überlebte. Die Vergangenheit bestimmt ihrer beider Leben./mehr von Ludwig Greven Erinnerungskultur Die Erinnerung der Anderen Der Holocaust gilt in Deutschland als einzigartiges Verbrechen, daran zu erinnern zur Staatsraison. Für den Kolonialismus gilt das nicht, Vergleiche erscheinen oft tabu. Kann man das eine Leid anerkennen ohne das andere zu relativieren?/mehr von Anne Strotmann Aufgefallen Auf den Spuren des Vaters Amy Gutmann ist Nachfahrin deutscher Juden, die sich vor dem Holocaust retten konnten. Nun hat die neue US-Botschafterin in Deutschland ihr Amt angetreten – mit ungewöhnlichem Elan./mehr von Ulrike Scheffer Jüdisches Leben in Deutschland Ein schönes Theaterstück Deutschland feiert 1700 Jahre jüdisches Leben im Land – in der vergeblichen Hoffnung, die Vergangenheit zu »bewältigen«/mehr von Michal Bodemann Es gibt kein »Wir« im Erinnern Jahrzehntelang waren die Deutschen stolz auf »ihre« Erinnerungskultur. Jetzt wird der Gedenkkonsens zunehmend infrage gestellt. Reaktionäre fordern unverhohlen einen Schlussstrich. Doch auch Jüdinnen und Juden sehen das »Gedächtnistheater« kritisch – wenn auch aus ganz anderen Gründen./mehr von Anne Strotmann Deutsch-jüdisches Verhältnis Die deutsche Gesellschaft entscheidet Dieses Jahr werden 1700 Jahre deutsch-jüdische Geschichte gefeiert. Es gab grandiose Phasen des Einklangs zwischen Menschen jüdischen und Menschen christlichen Glaubens in Deutschland – und dunkelste Episoden der Vernichtung. Gelingt die Renaissance des guten Miteinanders?/mehr von Rafael Seligmann Lyrik nach der Shoa »Soviel zu segnende Asche« Seine Gedichte sind beeindruckende Gedenkorte für die Opfer des Holocausts. Doch es dauerte lange, bis sie im Nachkriegsdeutschland als solche anerkannt wurden. Zum 100. Geburtstag von Paul Celan/mehr von Lydia Koelle Banalität des Gedenkens Ein strammer Rechtsaußen soll Vorsitzender der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem werden. Damit betreibt Premier Netanjahu einen nationalistischen Missbrauch der Shoah./mehr von Alexander Schwabe Neuordnung in Nahost Der Frieden zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten ändert vieles. Auch in Deutschland muss über die israelische Politik neu nachgedacht werden./mehr von Alexander Schwabe Das Geheimnis des Erinnerns 75 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges, 75 Jahre Befreiung des KZ Auschwitz – warum Erinnerung essenziell für das Menschsein ist./mehr von Alexander Schwabe Liebe heißt auf Jiddisch »Lib« Gabi und Uwe von Seltmann glauben fest an Bestimmung. Warum sonst sollten sich eine polnische Jüdin und der Enkel eines deutschen SS-Soldaten ineinander verlieben? /mehr von Karin Finkenzeller Ratten, Leichen und ein Heiliger Der Kinofilm »In Darkness« erinnert an Leopold Socha, einen von etwa 6000 polnischen »Gerechten unter den Völkern«/mehr von Thomas Kroll Der Eierverkäufer von Bergen-Belsen Vor fünfzig Jahren wurde Adolf Eichmann in Israel zum Tode verurteilt und wenig später, im Mai 1962, hingerichtet. Kaum bekannt ist, dass der Organisator des Holocausts direkt nach dem Zweiten Weltkrieg vier Jahre unerkannt in dem kleinen Ort Altensalzkoth in der Lüneburger Heide lebte. Mit gefälschten Papieren ausgestattet, arbeitete der Massenmörder dort als Waldarbeiter, später betrieb er eine Hühnerfarm. Die Dorfbewohner erinnern sich/mehr von Karsten Krüger Über die Judenfeindschaft /mehr von issalla