»Religionskritik ist Teil des Humanismus« Seit Jahrzehnten leben Muslime in Deutschland. Trotzdem haben viele tiefe Vorbehalte gegenüber der westlichen Kultur. Woher kommt das? Fragen an den Publizisten Hamed Abdel-Samad/mehr von Thomas Seiterich Führen heilige Bücher in die Zukunft? »Nein, das können sie nicht!«, sagt der deutsch-ägyptische Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad: »Denn sie sind die Projektionen vormoderner Menschen auf Gott. Wir müssen Abschied davon nehmen, ihnen angebliche Pläne für die Menschheit zu entnehmen.« Thesen aus der Publik-Forum-Reihe »Streitfragen zur Zukunft«/mehr von Hamed Abdel-Samad Brauchen wir Gotteslästerung? Weltweit morden Killerbanden mit heiligen Büchern im Gepäck. Kein Kontinent bleibt verschont. Auch die Toten der Redaktion von »Charlie Hebdo« wurden Opfer einer Gewalt, die sich auf Gott beruft. Vermeintlich verteidigten die Täter dessen Ehre, die sie durch Satire beleidigt sahen. Ist Blasphemie nötig? Das fragen wir Sie in unserer aktuellen Umfrage. Lesen Sie hier ein Pro- und Contra/mehr Wir brauchen Gotteslästerung! »Je suis Charlie« – »Ich bin Charlie«: Überall in Frankreich ist diese Parole zu lesen. Sie war allgegenwärtig, als sich am 11. Januar in Paris zwei Millionen Menschen zur größten Demonstration in der französischen Geschichte versammelten. Ihr Bekenntnis zur Demokratie, Pressefreiheit und Trauer über die ermordeten Journalisten und Künstler von »Charlie Hebdo« teilt der Prophet Mohammed jetzt auf dem neuen Titelbild der Wochenzeitung. Dort bekennt er selbst: »Je suis Charlie.« Blasphemie? »Wer das so sieht, bestätigt: Wir brauchen Gotteslästerung wie die Luft zum Atmen!«, sagt der Philosoph und Theologe Christian Modehn/mehr von Christian Modehn Wenn es den Himmel gäbe Wo Gott fehlt, ist alles gewonnen. Denn dort suchen Menschen nach dem Unbekannten – und werden Mensch. Ein Ausflug in die deutschsprachige Literatur der Gegenwart/mehr von Karl-Josef Kuschel