Ich arbeite seit 27 Jahren in der Jugendhilfe, in der beruflichen Ausbildung. Cannabiskonsum und Ausbildung schließen sich nahezu aus. Hasch macht lasch. Bisher haben wir keinen suchtmittelkonsumierenden Jugendlichen zum Abschluss führen können. Der Vergleich mit den legalen Suchtstoffen, die alles andere als harmlos sind, ist nicht hilfreich. Ein sogenannter Unrechtsvergleich hilft nicht weiter. Cannabiskonsum ist tatsächlich nicht tödlich, zerstört aber in jungen Jahren Lebensperspektiven und zwar nicht aufgrund staatlicher Verfolgung, sondern weil die minderjährigen Azubis, deren Hirnreifung frühestens mit 23-25 Jahren abgeschlossen ist, antriebslos und gleichgültig sind. Und wo setzt sich das THC denn vor allen Dingen ab? Im Fettgewebe und Fett haben wir auch in unserem Gehirn. Weiterhin haben wir bei Cannabis eine recht lange Abbauzeit, weil es sich eben im Fettgewebe anreichert. Die Halbwertszeit liegt bei 3-4 Tagen, d.h. einmal wöchentlicher Konsum schließt clean sein aus.

Mein Sohn (33 J.) hat seit seinem 16. Lebensjahr regelmäßig Cannabis konsumiert. So konnte ich aus eigener Anschauung erleben: Cannabis wirkt antriebshemmend, persönlichkeitsverändernd bzw. hemmt die eigene persönliche Entwicklung zu einem reifen Erwachsenen, und hilft, wie jede andere Droge sicherlich auch, der Realität zu entfliehen anstatt sich mit ihr auseinanderzusetzen. Ich finde, wir haben schon genug legale Drogen.