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Der Vorstand stellt sich vor

Die Mitglieder des Vorstands der Leserinitiative Publik-Forum e. V. wurden bei der Mitgliederversammlungen am 9. November 2024 gewählt. Sie leiten den Verein.
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Vorsitzender: Hans-Jürgen Günther (geb 1954), Rudolstadt

In den Mitgliederversammlungen der Leserinitiative Publik-Forum e. V. im Juli 2021 und im November 2024 wurde ich zum Vorsitzenden gewählt. Ich übernahm diese ehrenamtliche Aufgabe von meiner langjährigen Vorgängerin Agnes Frei.

Ich lebe in Rudolstadt in Thüringen. Bekannte Nachbarstädte sind Jena, Weimar und Erfurt. Rudolstadt liegt an der Saale, hat 24 000 Einwohner und ein eigenes Theater. Die Stadt wirbt für sich mit dem Slogan »Rudolstadt – Schillers heimliche Geliebte«. Hier sind sich die beiden Dichter Schiller und Goethe zum ersten Mal begegnet. Schiller hat hier 1788 einen Sommer verbracht und seine spätere Frau Charlotte von Lengefeld kennengelernt. Heute ist Rudolstadt auch bekannt durch das jährlich stattfindende Rudolstadt-Festival, das größte europäische Tanz&FolkFest mit fast 100 000 Besuchern. Wer einmal hier war, wird den Schillersatz »Die Gegend ist außerordentlich schön, ich hatte nie davon gehört« nachempfinden können.

Ich bin evangelischer Pfarrer und seit 2019 im Ruhestand. Die Zeitschrift Publik-Forum habe ich nach der politischen Wende in unserem Land kennengelernt. Anfang der 1990er-Jahre brachte mir eine Referentin aus dem katholischen Pfarramt die Zeitschrift mit dem Hinweis: »Die musst Du unbedingt lesen.« Aber das hat noch ein wenig gedauert. Damals waren viele neue Zeitschriften im Briefkasten und die sogenannten »Drückerkolonnen« klingelten ständig, um Abos abzuschließen. Als ich dann den Zeitungsstapel sortierte, nahm ich die noch in Schwarz-Weiß gedruckte Publik-Forum wieder in die Hand und begann zu lesen. Das hat bei meiner Frau und mir bis heute nicht aufgehört. Und wenn unsere Kinder zu Besuch kommen, lesen und blättern auch sie darin. Die Zeitschrift hat mir sehr viele positive Impulse für Glauben und Beruf vermittelt, neue Horizonte geöffnet, mich geerdet. Sie hat mir Mut gemacht, manchen Glaubensvorstellungen Lebewohl zu sagen. Seit 2008 gibt es in unserer Kirchengemeinde einen Publik-Forum-Gesprächskreis. Ich bin darum sehr dankbar, dass es Publik-Forum bis heute gibt. Auf die wohltuende Begleitung dieser Zeitschrift in den letzten Jahrzehnten will ich nun mit meinem Engagement für Publik-Forum antworten.

Ich war als Pfarrer 27 Jahre in verschiedenen Kirchengemeinden tätig, habe zusätzliche Ausbildungen für Suchtberatung, Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung, Supervision sowie Meditation und Kontemplation absolviert. Die letzten zwölf Jahre bis zu meinem Ruhestand war ich als Geschäftsführer im Diakonieverein Rudolstadt e. V. mit 100 Mitarbeitenden beschäftigt.

Ebenfalls engagiere ich mich im Vorstand der Gesellschaft für eine Glaubensreform. Diese Gesellschaft steht für eine Vielfalt der Gottes- und Glaubensverständnisse innerhalb und außerhalb der Kirchen.

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Michael Krapp, Bensheim

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Maximilian Metsch (geb. 1991), Hamburg

»Ein offener Dialog und die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven sind der Schlüssel zu persönlichem Wachstum und einer lebendigen Demokratie.«

In meiner Jugend prägten mich vor allem mein Engagement in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Austausch in Jugendorganisationen. Besonders wichtig war dabei der kritische und offene Umgang mit Glaubensfragen und politischen Themen. Der diskursive Austausch mit unterschiedlichen Perspektiven hat mich nachhaltig geprägt. Bis heute ist es mir ein Anliegen, meine eigene Sicht zu erweitern und zu hinterfragen. Meinungsvielfalt, ein kritischer Blick und Offenheit für neue Perspektiven sind für mich zentrale Werte, die eine lebendige Demokratie ausmachen.

Nach meinem Abitur mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Soziales zog ich für mein Lehramtsstudium nach Greifswald, wo ich das erste Staatsexamen in Geschichte und Philosophie absolvierte. Anschließend führte mich mein Weg nach Hamburg, um dort meinen Vorbereitungsdienst abzuschließen. Heute lebe ich mit meiner Frau und unserem Sohn nördlich von Hamburg. Ich unterrichte an einer Hamburger Stadtteilschule die Fächer Geschichte, Philosophie und Politik in den Jahrgangsstufen 5 bis 13.

Neben meinem Unterricht fördere ich Schülerinnen und Schüler durch Projekte wie »Jugend debattiert« und die Etablierung eines MakerSpaces, um sie auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.

Aktuelle gesellschaftliche Themen und Debatten faszinieren mich beruflich wie privat – insbesondere der Blick auf die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Auf Publik-Forum wurde ich durch meine Familie aufmerksam, besonders durch meinen Großvater Klaus Metsch, der 30 Jahre im Vorstand aktiv war. Ich schätze die ausgewogene Berichterstattung, die das Individuum und das große Ganze gleichermaßen berücksichtigt. Besonders beeindruckt mich die Förderung junger Journalistinnen und Journalisten durch den Harald-Pawlowski-Fonds.

Für mich ist kritischer Journalismus ein unverzichtbarer Pfeiler der Demokratie. Angesichts der Herausforderungen im Bereich der Pressefreiheit freue ich mich, mich bei Publik-Forum für Meinungsfreiheit und eine gerechte Debattenkultur einsetzen zu können.

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Christel Rosendahl (geb. 1955), Münster

Im Herbst 2023 bin ich in den Vorstand der Leserinitiative gewählt worden. Publik-Forum begleitet mich seit 1974: durch das Studium, durch Lebens- und Orientierungsfragen und als wichtiger Begleiter in meiner Arbeit als Religions- und Politiklehrerin an einem Berufskolleg.

Ich bin im Münsterland geboren und bin Münster treu geblieben. Nach dem Abitur habe ich mein Theologiestudium an der Evangelischen Kirchlichen Hochschule in Bethel begonnen, als Katholikin, ein bisschen trotzig ökumenisch. Dort habe ich meinen Mann kennengelernt und mein Studium in Münster fortgesetzt. Wir haben zwei Söhne und inzwischen vier Enkelkinder. Katholische Theologie und Erziehungswissenschaften studierte ich zu einer Zeit, als mit J. B. Metz, H. Vorgrimler, E. Zenger, H. Steinkamp und anderen Münster ein sehr attraktiver Studienort war und die Hoffnung uns beflügelte, dass mit dem 2. Vatikanischen Konzil eine menschenfreundliche Theologie und Kirche in einer friedlichen, gerechten und solidarischen Gesellschaft möglich wird.

Die Katholische Studentengemeinde in Münster war ein weiterer wichtiger Ort meiner politisch-theologischen Sozialisation. Zusammen mit Hedwig Meyer Wilmes gründeten wir eine Arbeitsgruppe Feministische Theologie, was neben dem Chile- und Nicaraguaengagement mein politisch-theologisches Denken und Handeln geprägt hat.

Kommunikation und Beratung waren mir in und neben dem politischen Engagement wichtig: zunächst in der Telefonseelsorge, später habe ich eine Ausbildung in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung gemacht und dort lange gearbeitet.

Mein beruflicher Schwerpunkt lag in der Schule. Es ging mir immer darum, mit meinen Schüler*innen die befreienden, prophetischen Kräfte des Christentums zu entdecken und daraus Lebenshilfe und Orientierung zu finden. Dabei haben mir viele Artikel aus Publik-Forum über die Jahre geholfen. Das Projekt Weltethos hat in meinem Religions- und Politikunterricht eine immer wichtigere Rolle gespielt, da ich in den letzten Jahren in manchen Klassen mehr Muslime als Christen unterrichtet habe. Das Gemeinsame aller Religionen in seiner befreienden und orientierenden Kraft zu entdecken, war immer wieder beeindruckend.

Ein Austausch über so manchen Publik-Forum-Artikel fand in unserer Wohngemeinschaft statt, in der wir seit 1981 leben. Damit ist Publik-Forum ein Stück politisch-theologische Heimat am Rande der offiziellen Kirchen geworden, eine Zeitschrift, die Autor*innen Raum gibt, die aus der Mitte der jüdisch-christlichen Tradition schöpfen und der Frage nachgehen, wie die Welt und die Menschen eine lebenswerte Zukunft haben können.

Seit 2020 arbeite ich nicht mehr in der Schule und genieße meine Zeitfreiheit: es ist Zeit für den Garten, das Treffen mit alten und neuen Freund*innen, den Kindern und Enkelkindern, für Friedensarbeit, Lesen, Kunst, Kultur und Lebensfreude. Von dieser beglückenden Energie bringe ich gerne etwas in die Vorstandsarbeit der LIP ein.

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Albrecht Schwarzkopf (geb. 1954), Münster

Geboren1954 in Norddeutschland, schloss ich dort 1974 die Schulzeit ab. Nach meiner Schulzeit wechselte ich zum Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an die Universität in Münster/Westfalen, wo ich auch den Abschluss des Studiums machte.

Ende der 1970er-Jahre engagierte ich mich für Nicaragua (zunächst in der Alphabetisierungskampagne, die sich unter Leitung des Jesuiten Fernando Cardenal entfaltete, nachdem die Sandinist*innen den Somoza-Clan entmachtet hatten). Ein Jahr später gründeten wir das Guatemala-Komitee in Münster in denselben Örtlichkeiten, wo auch die Christliche Initiative El Salvador e. V. (CIES) residierte, die im Januar 1981 als gemeinnütziger Verein eingeschrieben wurde. Ehrenamtlich arbeitete ich in der CIES mit. 1983/1984 nahm ich ein Stipendium in Mexiko wahr. Nach meiner Rückkehr arbeitete ich an der Universität Münster und nebenamtlich bei der CIES. 1984 benannte sich die CIES in Christliche Initiative Romero e. V. (CIR) um. Hiermit wurde Monseñor Oscar Romero als Namenspatron genommen, da er als Stimme für die Armen der gesamten mittelamerikanischen Region und als Befreiungstheologe gilt.

1986 begann ich offiziell bei der CIR zu arbeiten. Insbesondere riefen wir Partnerschaften von mittelamerikanischen christlichen Basisgemeinden und kirchlichen Gemeinden in Deutschland ins Leben und übten Solidarität mit den Organisationen der mittelamerikanischen Zivilgesellschaft. 1992 initiierten wir eine große Kampagne zum Thema »500 Jahre Conquista und Widerstand«, die insbesondere die Rolle der Kirche während der Conquista, ebenso wie deren Verantwortung in der Gegenwart im Zusammenhang mit der einheimischen, teilweise indigenen Bevölkerung, hervorhob. 1992 wurde Fairtrade Deutschland gegründet. Für die CIR war ich Gründungsmitglied.

1994 arbeitete ich für neun Monate in der Mission der Vereinten Nationen zur Verifizierung des Friedens in Guatemala, MINUGUA. Danach kehrte ich wieder in die CIR zurück. 1997/1998 arbeitete ich für sieben Monate erneut in Guatemala bei der UN-Wahrheitskommission, comisión de esclarecimiento histórico (CEH) zur Aufdeckung der Menschenrechtsverbrechen im guatemaltekischen Bürgerkrieg (1960-1994) mit. Im Anschluss an diesen Auslandsaufenthalt führte ich meine Arbeit bei der CIR fort. Abgesehen von der entwicklungspolitischen Kampagnen-Arbeit bei uns im Norden für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen im Globalen Süden war ein großer Teil der CIR-Arbeit auf die Förderung von zivilgesellschaftlichen Gruppen und NGOs in Mittelamerika gerichtet, die für Verbesserungen in den Menschen- und Arbeitsrechten arbeiten, sowie für christliche Basisgemeinden und NGOs, ferner mit ethnischen Gruppen, die gegen Diskriminierung antraten. Unter anderem gab es kontinuierlich den Kontakt zu Monseñor Ramazzini in Guatemala, der sich stets für Landrechte von Kleinbäuer*innen und für Migrant*innen einsetzt. Unter anderem nahm Monseñor Ramazzini 2018 auf dem Katholikentag in Münster teil. Seit 2021 bin ich im Vorstand von CIR e. V.

2006 gehörte ich als CIR-Vertreter zu den Mitinitiatoren und Gründungsmitgliedern des internationalen Vereins für den Kaffeeverhaltenskodex der 4C-Association (common code for the coffee community). Die 4C-Association setzte sich für mehr Nachhaltigkeit bei Kaffee im Massenmarkt ein und fungiert heute als Global Coffee Platform (GCP). Die Zivilgesellschaft war in dieser anfänglich in drei Kammern gegliederten Association wichtig als zivilgesellschaftlicher Akteur für die Interessen von Arbeiter*innen und Kaffee-Kleinbäuer*innen. Dort vertrat ich zusammen mit anderen NGOs für zehn Jahre die Interessen der zivilgesellschaftlichen Gruppen im Vorstand.

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Barbara Stein (geb. 1950), Stuttgart

Ich wurde 1950 in Speyer geboren und bin in Schifferstadt aufgewachsen. Mein Vater war katholischer Kirchenmusiker, meine Mutter Hausfrau. Obwohl überzeugtes CDU-Mitglied war mein Vater auch Mitglied von Pax Christi. Zu dieser Bewegung und deren Jugendtreffen bekam ich mit 14 Jahren Kontakt, wurde schließlich mit 18 Jahren erste Jugendvertreterin im Deutschen Präsidium von Pax Christi. Zusätzlich politisiert durch die Studentenbewegung trat ich drei Jahre später bei Pax Christi dennoch wieder aus, da mir die kirchlichen Hierarchien damals zu sehr ein offensives Vorgehen der Bewegung in Friedensfragen zu verhindern schienen.

Während meines Schulmusikstudiums, das nach dem Staatsexamen in ein Gesangsstudium mündete, engagierte ich mich im Informationszentrum 3. Welt, später dann auch bei den Christen für den Sozialismus in Freiburg.

1980, als im Kaiserstuhl noch die Auseinandersetzungen um das geplante AKW Wyhl tobten, zog ich nach Stuttgart, um eine Stelle beim Rundfunkchor des SWR anzunehmen, die ich nach wenigen Jahren in eine freiberufliche Tätigkeit als Konzertsängerin und Gesangspädagogin eintauschte. Meinen Mann lernte ich bei der Bürgerinitiative gegen Atomkraft kennen. Von der katholischen Kirche hatte ich mich inzwischen sehr weit entfernt, aber dennoch oft das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Inzwischen hatten wir zwei Töchter (seit 2011 inzwischen eine Enkelin in Leipzig, seit 2020 einen Enkel in Berlin).

Irgendwann in den 1990er-Jahren hörte ich von einer Veranstaltung in Stuttgart mit Wolfgang Kessler. Publik-Forum kannte ich noch nicht, aber mir war die »alte« PUBLIK in Erinnerung, die mir meine Schwester – Religionslehrerin in Mainz – früher zum Lesen mitgebracht hatte. Bei dieser Veranstaltung wurde ich Abonnentin von Publik-Forum. Beim regelmäßigen Lesen wurde mir deutlich, dass mir genau diese Lektüre gefehlt hatte. Bis heute schätze ich an dieser Zeitschrift die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und kirchlichen Fragen und Behandlung von Themen, wie ich sie so in der Presselandschaft nicht finde. So eröffnen sich mir neue Fragen und Wege für Glauben und Spiritualität.

Publik-Forum ist für mich eine geistige und seelische Nahrung, auf die ich nicht verzichten möchte. Anregend sind die regelmäßigen Treffen des Stuttgarter Gesprächskreises, wo immer sehr heftig diskutiert wird.

Beruflich arbeite ich selbstständig als Gesangspädagogin in Tübingen und Stuttgart. Bis 2018 habe ich 20 Jahre lang an der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen Gesang unterrichtet.

Zurzeit bin ich in meinem Stuttgarter Stadtteil im Bürgerhausverein »Alte Schule« im Kulturbereich ehrenamtlich tätig und gebe Nachhilfe im Rahmen des Freundeskreises Flüchtlinge der evangelischen Kirchengemeinde. Inzwischen bin ich auch wieder Mitglied bei Pax Christi. Außerdem spiele ich gerne mit beim Improvisationstheater »Pasta La Vista«.

Jahresversammlungen von Publik-Forum, das Kennenlernen von Vorstandsmitgliedern und die Erlebnisse auf dem Kirchentag in Berlin haben mir die Entscheidung, mich für den Vorstand 2017 zu bewerben, erleichtert. Ich möchte durch meine Tätigkeit die Existenz von Publik-Forum für die Zukunft sichern helfen, denn ohne es gäbe es eine Lücke im deutschen Blätterwald.

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Christian Urech (geb. 1955), Zürich

Ich bin 1955 in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Da mein Vater als Stationsvorstand bei den Schweizerischen Bundesbahnen arbeitete, in einem Beruf, den es heute nicht mehr gibt, waren wir zu mehreren Ortswechseln gezwungen. Das Gymnasium habe ich in Solothurn abgeschlossen. Danach habe ich an den Universitäten Bern und Wien Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert. Nach einem Zwischenspiel in der Archäologie und im Buchhandel und einer längeren Reise durch Asien (und, als Wehrdienstverweigerer, drei Monaten in einer JVA) war ich 21 Jahre lang bei Pro Juventute, einer NGO, die sich für die Belange von Kindern und Jugendlichen einsetzt, in Zürich als Redakteur einer Fachzeitschrift und eines Jugendjahrbuchs und als Sachbuchlektor tätig und schrieb und veröffentlichte selbst einige Sachbücher.

Mit 55 wurde ich infolge einer »Umstrukturierung« entlassen und musste mich beruflich völlig neu orientieren. Ich begann, nach einer Weiterbildung zum Erwachsenenbildner, als Deutschlehrer an einer Berufsschule für angehende Kaufleute Deutsch zu unterrichten und gab an andern Schulen Deutschunterricht für Fremdsprachige, was ich zum Teil auch heute noch mache. Außerdem arbeitete ich als freier Journalist für verschiedene Magazine. In dieser Zeit stieß ich auch zum kleinen Team des aufbruch. Als Marketingbeauftragter war ich gleichzeitig Mitglied im Vorstand, dessen Vorsitz ich für eine gewisse Zeit übernahm. Außerdem war ich der Korrekturleser des Magazins, Mitglied im Redaktionsteam, führte Interviews und schrieb Artikel. Diese Arbeit war sehr inspirierend und bereichernd.

Ich habe mich schon immer für Religionen und Spiritualität interessiert, wenn ich auch nie aktiv in einer Kirche tätig war. Ich näherte mich dem Thema immer auf einer eher philosophischen und existenziellen Ebene an. Ich bin so etwas wie ein gläubiger Agnostiker, weil ich davon überzeugt bin, dass die menschliche Sprache und der menschliche Verstand nicht annähernd imstande sind, so etwas wie Gott zu begreifen und zu beschreiben. Ich finde, allen Religionen der Welt ist gemeinsam, dass sie eine Sehnsucht ausdrücken: die Sehnsucht danach, einen Sinn in der menschlichen Existenz zu finden und Antworten auf das große Warum zu bekommen. Jede Religion setzt dabei ein bisschen andere Schwerpunkte. Am Christentum gefällt mir die Aufforderung zur Nächsten- und gar zur Feindesliebe, der Einsatz von Jesus für die Schwachen und die Benachteiligten sowie die Radikalität gewisser Gedanken und wie jener, der im Matthäusevangelium steht: »Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen« und, auch von Matthäus: »Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie.«

Ich freue mich sehr, bei Publik-Forum, das ich durch den aufbruch schon lange kenne und lese, im Vorstand der Leserinitiative mitzuarbeiten. Es ist mir eine Ehre.

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