Heiliges Jahr 2025
Ein »Gnadenjahr«. Welche Provokation!
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Kann ein Jahr heilig sein? Nüchtern betrachtet nicht. Formal gleicht ein Jahr dem anderen. Und doch: An der Schwelle zum neuen Jahr halten wir jedes Mal inne. Wir wünschen uns alles Gute, Glück und Gesundheit und − je nach Perspektive − dass es besser laufen oder so gut weitergehen möge wie im vergangenen. Der kollektive Erinnerungskalender markiert »runde« Gedenktage der wichtigsten Dichterinnen, Philosophen, Sportler, Wissenschaftlerinnen, derer im Laufe der kommenden Monate gedacht wird. Im vorigen Jahr waren es Kant und Kafka, dieses Jahr werden es Bach und Thomas Mann sein. Im chinesischen Horoskop beginnt das Jahr der Schlange, die für eine bessere emotionale Kontrolle steht als im vorangegangenen Jahr der Drache. All diese Beispiele zeigen: Auch wenn wir die Zeit als Kontinuum begreifen, als leeren Raum, den es z
Franz Segbers 07.02.2025:
Zu Recht tut Michael Schrom den zum Heiligen Jahr ausgelobten vollkommenen Ablass als »theologischen Mummenschanz« ab. Beiläufig nur erwähnt er die Ursprünge des Heiligen Jahres im biblischen Gnadenjahr. Doch leider unterschlägt er die theologische und wirtschaftsethische Brisanz, die schon prominent in der Verkündigungsbulle zum Heiligen Jahr 2025 formuliert wird. Papst Franziskus fordert entschieden, denjenigen Ländern die Schulden zu erlassen, die sie niemals zurückzahlen könnten. Das sei keine Sache »des Großmuts, sondern der Gerechtigkeit«. Der Papst fordert einen kulturellen und strukturellen Wandel zur Überwindung der Finanzkrise und deshalb eine neue Finanzarchitektur, die auf Solidarität und Zusammenarbeit der Völker beruht. Der Papst spricht auch von einer »ökologischen Schuld«, denn die Reichen nehmen sich zu viel von den natürlichen Ressourcen, die doch Gemeingut aller sind. Die ökologischen Schulden und die Auslandsschulden seien zwei Seiten derselben Medaille: nämlich die Logik der Ausbeutung, die in der Schuldenkrise gipfelt. Wer wagt in diesen Zeiten, in denen Finanzoligarchen das Sagen übernommen haben, noch einen Schuldenerlass zu fordern – außer Papst Franziskus? Es hätte Publik-Forum gut angestanden, diese Forderung stark zu machen.
Bernhard Ferber 20.01.2025, 08:43 Uhr:
Zum Fremdschämen doof, dieses Maskottchen.