Rassismus in Deutschland
Der Schockmoment
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Dieser Tag hat sich in die Erinnerung der Anwältin Awet Tesfaiesus eingebrannt: Am 19. Februar 2020 schoss in Hanau ein Mann auf Menschen, die ihm ausländisch erschienen – in einer Shishabar, vor einem Kiosk und einem Imbiss. Er tötete neun Hanauer Bürger und Bürgerinnen, die eine Zuwanderungsgeschichte haben. Die 47-jährige Anwältin sagt: »Hanau war ein Schockmoment, das alles infrage gestellt hat.«
Alles, das meint ihre ganze Geschichte in Deutschland. Eine exzellente Geschichte der Integration: Als Elfjährige flüchtet sie mit ihren Eltern aus Eritrea, lernt Deutsch, geht aufs Gymnasium, macht das Abitur, studiert Jura und wird Rechtsanwältin. Sie baut ihre eigene Kanzlei auf, ist grüne Stadtverordnete in Kassel, hatte das Gefühl, in Deutschland angekommen zu sein. »Das Attentat hat das in Zwe
Maria Anna Stommel 11.03.2022:
Ein eindrucksvoller Artikel mit fragwürdigen Passagen. »Rassismus« ist für mich immer konnotiert mit Gewalt und Hass. Daher wehre ich mich entschieden dagegen, als rassistisch bezeichnet zu werden. Das soll nicht heißen, dass ich nicht auch schon in meinem Leben nach Vorurteilen gegenüber People of Color gehandelt habe. Dieser Artikel hat mein Bewusstsein geschärft.
Christoph Müller-Luckwald 11.03.2022:
Wer sich vorurteilsfrei und ohne sich an vorgegebene Identitätsmuster zu klammern bemüht, sich und seine Welt so gut wie möglich zu verstehen, gesamtgesellschaftliche Herausforderungen annimmt und gemäß seinen Talenten bearbeitet, wird weder auf noch in das lähmende Gift des Rassismus hereinfallen.
Hans-Joachim Schemel 11.03.2022:
Wenn wir radikale Ausprägungen von Rassismus nicht mehr deutlich trennen von dem allgegenwärtigen menschlichen Hang zu gruppenbezogenen Vorurteilen, indem wir beides mit »Rassismus« bezeichnen, dann wird unsere Aufmerksamkeit von der Bedrohung durch gefährlichen Rassismus abgelenkt. Weil wir uns mit unbewussten »rassistischen« Intuitionen beschäftigen, die wir bei uns und unseren Mitmenschen suchen und finden.
Edgar Müller 11.03.2022:
Wenn ich einen Menschen kennenlerne und Interesse an seiner Person habe, dann frage ich auch, wo er/sie herkommt. Dies unter den Generalverdacht des Rassismus zu stellen, vergiftet meines Erachtens nur die Atmosphäre. »Aber ob eine Ansage, ein Verhalten rassistisch ist, hängt nicht davon ab, ob es böse gemeint ist«, heißt es in dem Artikel. Einspruch! Selbstverständlich kommt es auf den Kontext an und warum ich etwas sage oder frage! Ich lasse mich nicht zum Rassisten abstempeln, nur weil ich Menschen nach ihrer Herkunft frage.
Christiane Richter 11.03.2022:
Vor allem Dank für die beiden ausgezeichneten Beiträge »Rassismus – warum er uns alle angeht« und »Jesus war eine Person of Color«. Die, wie Sie es bezeichnen, ungewohnte Darstellung des Christus, berührt das Herz – was man von sehr vielen Christusdarstellungen in unseren Kirchen nicht unbedingt sagen kann.
Ursula Bellamy 11.03.2022:
Der Beitrag zum Thema Rassismus bewegt mich aus persönlicher Betroffenheit sehr. Allerdings bemerke ich einen interessanten Widerspruch in der Gestaltung des Beitrags von Sarah Vecera. Das wunderbare Foto vom gekreuzigten Jesus als Person of Color, ohne jegliche Angabe des Schöpfers dieses Kunstwerkes, ist ein krasses Beispiel des unbewussten, in uns allen vorhandenen Rassismus! Selbst wenn der Künstler unbekannt ist, sollte wenigstens eine Angabe darüber vorhanden sein, wo dieses Kunstwerk zu betrachten ist. Auch ich erwische mich dabei, mit oder ohne dem Thema Hautfarbe, abwertende Gefühle anderen gegenüber zu spüren. Ist man in einer Machtposition, befindet man sich in der Gefahr, die Macht so stark zu genießen, dass Nächstenliebe kein Thema mehr ist.
Edgar Müller 20.02.2022, 10:29 Uhr:
Betrifft die Artikel auf den Seiten 12-16 in publik-forum vom 11.02.2022:
Ja wir haben ein Problem Rassismus in Deutschland und es gilt dagegen nicht nur Gesetze zu erlassen, sondern sie auch durchzusetzen. Dazu gehört auch, die Polizei und andere Sicherheitskräfte zu schulen und Diejenigen aus dem Dienst zu entfernen, die unbelehrbar sind.
Was ich jedoch für kontraproduktiv halte ist, wenn man keine ungezwungene Unterhaltung mehr führen darf. Wenn ich einen Menschen kennenlerne und Interesse an seiner Person habe, dann frage ich auch, wo er/sie herkommt. Dies unter den Generalverdacht des Rassismus zu stellen, vergiftet meines Erachtens nur die Atmosphäre. "Aber, ob eine Ansage, ein Verhalten rassistisch ist, hängt nicht davon ab, ob es böse gemeint ist", heißt es in dem Artikel. Einspruch! Selbstverständlich kommt es auf den Kontext an und warum ich etwas sage oder frage!
Ich lasse mich nicht zum Rassisten abstempeln, nur weil ich Menschen nach ihrer Herkunft frage.