Zur mobilen Webseite zurückkehren
Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 5/2025
Der Inhalt:

Leben & Kultur

Kino: »Heldin«
Pflegealltag als Actionthriller

Wenn der Pflegealltag zum Actionthriller wird.
von Birgit Roschy vom 04.03.2025
Artikel vorlesen lassen
Außer Kontrolle: Die Pflegefachkraft Floria kommt an ihre Grenzen. (Foto: TOBIS Film GmbH über Filmstarts.de)
Außer Kontrolle: Die Pflegefachkraft Floria kommt an ihre Grenzen. (Foto: TOBIS Film GmbH über Filmstarts.de)

Kino. Frohgemut tritt Floria (Leonie Benesch) ihre Spätschicht in der Chirurgie eines Züricher Hospitals an. Dass eine Kollegin ausgefallen ist, macht sich im routinierten Arbeitsablauf der Pflegefachkraft anfangs nicht bemerkbar. Im Verlauf der Nacht aber stürzt die kompetente Frau von einer Notlage zur nächsten und kommt an ihre Grenzen.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 05/2025 vom 07.03.2025, Seite 55
Was jetzt zu tun ist
Was jetzt zu tun ist
Marina Weisband und Wolfgang Thierse diskutieren die Bundestagswahl

In diesem Film wird mit dokumentarischer Detailgenauigkeit und Handkamera hautnah aufgezeigt, wie sich der viel bekundete Pflegekräftemangel im Krankenhausalltag auswirkt. Auf 90 Minuten komprimiert, entwickelt sich die Beobachtung des Hindernisparcours, den die junge Frau in dieser Nacht meistern muss, zu einem eindringlichen Actionthriller, der den Zuschauer bei Florias Runden von einem Zimmer zum nächsten mitfiebern lässt.

Zwei Pflegekräfte und eine Schwesternschülerin für 26 Betten. Und hinter jeder Tür verbergen sich menschliche Schicksale: die demente alte Dame, der ungeduldige Privatpatient, der todgeweihte alte Mann, die krebskranke Mutter – sie alle erfordern neben handfester Pflege Geduld und Empathie. Doch die leidenden Patienten und ihre Angehörigen werden von Schutzbefohlenen zu Nummern. Floria muss sie ständig vertrösten, während sie auf das Medikament, die dringend notwendige Infusion, den Arzt warten. Der Tod, ein ständiger Begleiter, wartet nicht.

»Heldin« ist ein großes Dankeschön an das überwiegend weibliche Pflegepersonal, dessen Aufopferung viel zu oft als selbstverständlich angesehen wird. Und er ist eine Aufforderung, Careberufe mehr zu würdigen. Diese Heldinnen müssten gefeiert und »viel besser bezahlt werden«, sagt die Regisseurin über ihren auf der Berlinale viel beachteten Film. Allein schon weil wir alle jederzeit im Krankenhaus landen könnten, sollten diesen Film so viele Menschen wie möglich sehen.

4 Wochen freier Zugang zu allen PF+ Artikeln inklusive E-Paper
Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung (Öffnet in einem neuen Tab).

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette (Öffnet in einem neuen Tab).
Publik-Forum
Publik-Forum
Einen Moment bitte...
0:000:00
1.0
Spezial-Newsletter Vatikan
Spezial-Newsletter Vatikan
Papst Franziskus ist schwer erkrankt. Noch arbeitet er weiter, als starkes Weltgewissen in einer Zeit der Krisen. Doch im Vatikan hat der Machtkampf um seine Nachfolge bereits begonnen – und damit der Richtungsstreit um die katholische Kirche. Mit unseren Analysen bleiben Sie auf dem Laufenden.