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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 8/2015
Der Inhalt:

Die Karriere der Wanderhure

Mittelalterromane finden reißenden Absatz auf dem Buchmarkt. Doch ihre Geschichten spiegeln selten die historische Wirklichkeit wider, sondern eher die Sehnsucht der Leserinnen
von Josefine Janert vom 24.04.2015
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Beliebte Figur: Andrea Cleven in "Die Wanderhure" bei den Bad Hersfelder Festspielen. (Foto: pa/Eibner-Pressefoto)
Beliebte Figur: Andrea Cleven in "Die Wanderhure" bei den Bad Hersfelder Festspielen. (Foto: pa/Eibner-Pressefoto)
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Wir schreiben das Jahr 1410: Die schöne Jungfrau Marie Schärer, Tochter eines reichen Handelsherrn, soll den Advokaten Ruppertus Splendidus heiraten. Doch der heimtückische Bräutigam stellt falsche Beschuldigungen über sie auf, die Jungfrau kommt ins Gefängnis und wird der Stadt verwiesen. Nun muss sie sich als Wanderhure durchschlagen.

Was für ein Stoff! Sechs Romane in Folge sind über das Leben der fahrenden Prostituierten erschienen, 4000 Seiten voller Ränkespiele, deftiger Erotik und weiblicher Selbstfindung. Manche Sex-Szene wirkt wie ein Softporno. Und die Figuren reden bisweilen wie in einer Vorabendserie.

Woher rührt die Anziehungskraft der Hexen und Hebammen?

Das Publikum scheint diese Art Mittelalterroman zu lieben: »Die Wanderh

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