Kaffee-Krimi im Jemen
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Roman. Grelle Blitze zucken über den nächtlichen Himmel von Sanaa, die Erde bebt. Überall in der Stadt lodern Brände auf. Als Mokhtar Alkhanshali in der Hauptstadt des Jemen Bombenangriffe der Saudis miterlebt, fragt er sich, ob sein Leben gut gewesen ist. Kurz darauf wird der junge US-Amerikaner jemenitischer Herkunft von Milizionären festgenommen, er rechnet nicht damit, den Tag zu überleben. Dabei wollte er doch nur eins: ein erfolgreicher Kaffee-Unternehmer werden und die uralte Kaffeetradition des Jemen wieder aufleben lassen. Tatsächlich gerät er zwischen die Fronten des Bürgerkriegs und kann seine Kaffeebohnen nur unter Lebensgefahr außer Landes bringen. Was sich liest wie ein spannender Roman, ist eine wahre Geschichte, nacherzählt vom Bestsellerautor Dave Eggers, der sich besonders durch sein Werk »The Circle« einen Namen gemacht hat. Mit »Der Mönch von Mokka« legt Eggers nun ein halb-dokumentarisches Buch vor, das vor allem im zweiten Teil fesselnd und aufregend ist. Gleichzeitig lernt man viel über Kaffee – und stellt mit Erstaunen fest, dass die Welt der Kaffeebohnen, der Q-Grader (der zertifizierten Kaffee-Experten) und der Anbaumethoden ähnlich komplex ist wie die des Weines. Zwar sind diese Erläuterungen bisweilen etwas zu ausführlich geraten, doch dem Autor gelingt es, die Leser eintauchen zu lassen in das Leben von Mokhtar Alkhanshali, der zwischen den USA und dem Jemen pendelt. Und so fiebert man mit Mokhtar mit, als er die Ankunft des Schiffes im Hafen von San Francisco erwartet, das seine Kaffeebohnen geladen hat. Dave Eggers zeigt in seinem Buch, dass das Leben oft die besten Abenteuergeschichten schreibt. Er zeigt auch, dass der »American dream« – »vom Tellerwäscher zum Millionär« – noch immer lebendig ist. Und dass manchmal aus dem Traum sogar Wirklichkeit wird: Alkhanshalis Firma produziert heute einen der besten Kaffees der Welt, unter fairen Bedingungen.