Long Covid
Long-Covid-Patienten lügen nicht
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Das Virus hat ihre Pläne zunichte gemacht. Carolina Hornke infizierte sich ganz am Anfang der Corona-Pandemie, im März 2020. Die angehende Ärztin arbeitete im praktischen Jahr in der Anästhesie eines Krankenhauses in Darmstadt. Zu ihren Aufgaben gehörte, Patienten zu intubieren, also einen Beatmungsschlauch in ihre Luftröhre einzuführen. Vermutlich steckte sie sich dabei an und war plötzlich selber Patientin im Krankenhaus. Fünf Wochen später kehrte sie an ihren Arbeitsplatz zurück – doch nichts war wie vor der Infektion.
Heute, gut vier Jahre später, kann Carolina Hornke nicht mehr als Ärztin arbeiten. Sie hat einen Rentenantrag gestellt, mit 30 Jahren. Selbst für kurze Wegstrecken nutzt sie einen Rollator, um sich zwischendurch ausruhen zu können. Die Spülmaschine einräumen, einkaufen oder Wäs
Carola Cieplik-Keukert 26.07.2024:
Vielen Dank für den Artikel zum Thema Long-Covid; es ist extrem wichtig, dass die Betroffenen trotz des allgemeinen Bedürfnisses, Corona zu vergessen, nicht vergessen und irgendwann vielleicht auch besser verstanden und behandelt werden! In einem Punkt liegen Sie falsch: Es reicht nicht, den Patientinnen und Patienten zu glauben, denn Beschwerden lassen sich, obwohl definitiv und beobachtbar vorhanden, in der Regel mit ›normalen‹ Mitteln wie EKG oder Blutbild nicht nachweisen. Schulmedizinerinnen und Schulmediziner sind dann ratlos. Glauben wäre trotzdem ein Anfang. Die zweite Hälfte des Problems sind aber die Ämter: Es gibt keinerlei Regelung für die Versorgung von Long-Covid-Erkrankten! Nach dem Auslaufen des Krankengeldes spielen die Ämter monate-, eventuell jahrelang Poker, wer zahlen muss. So lange müssen Betroffene trotz Erschöpfung durch Antragsberge bezüglich Bürgergeld und so weiter arbeiten, manchmal nur, weil man die eine Ablehnung des einen für die Beantragung des nächsten braucht. Dieser Stress schadet bei Fatigue, von der die meisten betroffen sind, massiv und verschlechtert die Gesundheit weiter.
Peter Theisen 13.07.2024, 06:29 Uhr:
Auch ich hatte/habe massive Probleme nach einer Covid-Erkrankung ins Leben zurückzufinden. Allerdings bringe ich dies mehr mit dem veränderten gesellschaftlichen Klima der Angst, Militarisierung und Ausgrenzung in Verbindung als mit den veränderten Corona Erregern.
Wieviel Schutz, Fürsorge und Sinn kann mir die Gesellschaft geben und wo bin ich als Individuum selbst angefragt?
Ich erlebe den Komplex „Corona“ vor allem als radikale Infragestellung der allgemein anerkannten gesellschaftlichen Antworten auf diese Fragen, die nicht nur mich, sondern fast alle in meiner Umgebung zu tiefst erschüttert hat.
Das eine „verschleppte“ Erkältung schlimme Folgen haben kann, hat mir schon meine Mutter erzählt. Da brauchen wir keine neuen Erkenntnisse der biologischen Ursachen – sondern mehr gesellschaftlichen Respekt für den Einzelnen und dessen Fähigkeiten und Grenzen mit Störungen umzugehen.
... sonst treiben wir viele von denen, die sich keine Angst machen lassen wollen, in der Arme der AFD.
Adelheid Kupffer-Zell 29.06.2024, 06:56 Uhr:
Danke für den Artikel!
Wegen der vielen LongCovid Symptome kann ich kaum noch am sozialen Leben teilnehmen und fühle mich zunehmend ausgegrenzt. Da mir frische Luft gut tut und ich dadurch sehr gesund aussehe, glaubt mir wohl keiner. Ich habe so wenig Kraft, dass ich meinen Alltag gerade so hin bekomme. Einen wichtigen Brief an eine liebe Freundin schreiben oder Kontakte pflegen ist dann schon zuviel. Die soziale Isolation ist bei dieser Krankheit das Schlimmste.
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