Geist & Sinn
»Das Große bleibt groß nicht ...«
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Es gibt Gedichte, die für mich von kanonischer Bedeutung sind. In Glücksstunden rezitiere ich sie. Aber auch in Stunden der Mutlosigkeit. In der zuletzt genannten Stimmung rufe ich mir zum Beispiel gerne das dreistrophige »Lied von der Moldau« in Erinnerung. Der Text ist von Bertolt Brecht, die Vertonung von Hanns Eisler. Vom fließenden Rhythmus, von der Bildersprache und von der »Botschaft« ist dieses wunderbar eingängige, fast volksliedhafte Poem aus sich heraus ganz und gar verständlich. Trotzdem lohnt ein Blick auf die Entstehungsgeschichte.
Der Plan zu einem Moldau-Lied kam Brecht bei der Arbeit an seinem Stück »Schwejk im 2. Weltkrieg« im Jahr 1943. Prag ist von einer übermächtigen, brutalen deutschen Militärmaschinerie überrollt. Tschechien als selbstständiger Staat ist zerschlagen. Die H
Ludger Gaillard 13.07.2024, 21:20 Uhr:
Ein echter Hoffnungstext von Brecht in trister Nazizeit. Er war schon 1968 von Heinrich Böll in Prag aktualisiert worden - Fingerzeig für die heutige Gefahr:
"Es standen die Panzer am Ufer der Moldau
wie zittern die Großen vor Kerzen und Keim
Musik, ein Wort schon versetzt sie in Panik
eine Zeile und sie geben Panzeralarm."
Danke, Karl-Josef Kuschel