Journalismus
Weniger Platz für »Christ & Welt« in der »Zeit«
Die Wochenzeitschrift Die Zeit halbiert den Umfang von »Christ & Welt«. Bislang umfasste die Beilage sechs Seiten und konnte gegen einen Aufpreis dazu gebucht werden. Das Angebot richtete sich vor allem an kirchlich-religiös interessierte Leserinnen und Leser. Hervorgegangen ist »Christ & Welt« aus der traditionsreichen katholisch-konservativen Wochenzeitschrift Rheinischer Merkur, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und – ursprünglich als konservative Konkurrenz zur »Zeit« – bis 2010 von den deutschen Bischöfen finanziert wurde. Anschließend wurde »Christ & Welt« in Kooperation mit einer Tochter der katholischen Nachrichtenagentur KNA produziert, bevor die »Zeit« 2016 die alleinige Regie übernahm und die Redaktion nach Hamburg verlagerte. Mit der jüngsten Umstellung verschwindet auch der Untertitel »Rheinischer Merkur«, der an diese Tradition erinnerte. Die Sonderseiten erscheinen nicht in der bundesweiten Ausgabe, sondern sind, wie bisher, nur im Abonnement erhältlich. Eine Verlagssprecherin beteuerte, dass christliche Themen nach wie vor wichtig seien. Man werde zwar weniger umfangreich, wolle aber inhaltlich noch stärker werden. Allerdings gibt es in der »Zeit« mit der Seite »Glauben & Zweifeln« ein weiteres Angebot. Nach Verlagsangaben sollen künftig Autorinnen und Autoren anderer Ressorts häufiger für »Christ & Welt« schreiben. Und Christ & Welt-Autorinnen und -Autoren für andere Zeit-Ressorts. Das deutet daraufhin, dass die Kirchenberichterstattung reduziert wird.