Krieg in der Ukraine
»Putin hat sein Pulver noch nicht verschossen«
von
Ludwig Greven
vom 27.08.2022
Eroberter russischer Panzer in Kiew: »Die Verhandlungsbereitschaft der Ukraine ist gesunken«, sagt Thorsten Gromes(Foto: PA/DPA/Ulf Mauder)
Sie haben bereits ein Digital-Abo? Hier anmelden
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Sie haben noch kein Digital-Abonnent? Jetzt für 0,00 € testen
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
Digital-Zugang für »Publik-Forum«-Print-Abonnenten
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Sie sind kein Print-Abonnent? Jetzt gratis testen
Jetzt direkt weiterlesen:
Digital-Zugang
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Sie sind bereits Digital-Abonnent? Hier anmelden
Sie haben bereits ein Digital-Abo? Hier anmelden
4 Wochen freier Zugang zu allen
PF+ Artikeln inklusive E-Paper
ergänzend zu Ihrem Print-Abo
Sie haben bereits ein Digital-Abo? Hier anmelden
Publik-Forum: Herr Gromes, Russland führt seit einem halben Jahr Krieg gegen die Ukraine, im Donbass sogar schon seit acht Jahren. Ist ein Ende in Sicht?
Thorsten Gromes: Das lässt sich seriös nicht prognostizieren. Ich sehe nicht, dass Wladimir Putin glaubt, er habe sein Pulver verschossen. Er wird vermutlich zumindest schauen wollen, wie sich eine Gasknappheit im Winter auf die Bereitschaft im Westen auswirkt, die Ukraine zu unterstützen. Er könnte natürlich morgen anordnen, den Krieg zu beenden, aber das ist unrealistisch.
Obwohl der Krieg jetzt schon Russland massiv geschadet und viele Opfer gekostet hat?
Gromes: Viele Erfahrungen zeigen: Solange eine Seite glaubt, der anderen s
Gerhard Loettel 23.09.2022:
Da bin ich doch zweimal enttäuscht. Einmal über Publik-Forum selbst wegen solch einem traurigen, hoffnungslosen Artikel, und dann über den Autor, der in der Friedensforschung tätig sein soll. Was ist bei ihm denn Friedensprozessforschung, wenn er sagt: »Die Waffenlieferungen sollen dazu beitragen, die Durchhaltefähigkeit der Ukraine zu stärken und die Kosten der Aggression aufseiten Russlands zu erhöhen.« Das ist keine Friedenslogik, sondern ausgesprochene Kriegsrhetorik. Da wird unbeachtet gelassen, welche unheimlichen Gefahren – bis zum atomaren Weltkrieg – die Folge sein könnten. Viel mehr wünschte ich mir, dass Publik-Forum andere Friedensforscher und Friedensinitiativen zu Wort kommen lässt, die neues Friedensdenken im Angebot haben.
Hans Flory 23.09.2022:
Ich habe mir von einem Friedensforscher bessere Antworten vorgestellt als die von Thorsten Gromes. In einer Demokratie müssen mindestens vier Systeme stabil sein. Wirtschaft, Werte, demokratische Politik und Kultur. Leider hat dabei die Wirtschaft immer eine Übermacht. Als die Sowjetunion zusammenbrach, konnte die westliche Wirtschaft den Osten ungehindert überrollen. Leider transportiert die Wirtschaft keine Werte, sondern zwingt dem Schwachen ihre Bedingungen auf. Der Osten fühlte sich überrumpelt vom gut funktionierenden kapitalistischen Westen. Russland, Polen und Ungarn, einst offen für die westlichen Werte, fühlten sich bald als Satellitenstaaten behandelt und wehrten sich mit autoritären Methoden, weil ihre demokratischen Strukturen instabil waren. Hier könnte man viel aus der Geschichte der Weimarer Republik lernen. Und was machen wir jetzt gegen Russland? Wir setzen wieder auf die Macht des Kapitals durch Wirtschaftssanktionen. Ein Friedensforscher müsste mit der Selbstkritik des eigenen Systems beginnen und dann beschreiben, wie wichtig es wäre, die zügellose Wirtschaft an die Wertekandare zu binden.