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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 20/2022
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Dienstleister in Uniform

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist das Ansehen der Bundeswehr gestiegen. Die Deutschen aber haben ihr Verhältnis zur militärischen Gewalt noch nicht geklärt.
von Ulrike Scheffer vom 21.10.2022
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	Üben für den Krieg: Bundeswehrsoldaten am Ende eines Manövers in Litauen.(Foto: pa/Olivier Hoslet)
Üben für den Krieg: Bundeswehrsoldaten am Ende eines Manövers in Litauen.(Foto: pa/Olivier Hoslet)
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So einen Tag der offenen Tür haben sie sich in der Logistikschule der Bundeswehr schon lange gewünscht. 8500 Besucher kamen in diesem Jahr zu dem ländlich gelegenen Areal im niedersächsischen Garlstedt, auf dem die Schule und Ausbildungsstätten untergebracht sind. »Einen solchen Andrang hatten wir noch nie. Und noch nie so viele interessierte Fragen«, sagt Brigadegeneral Boris Nannt, Kommandeur der Schule. In früheren Jahren seien nur etwa halb so viele Menschen gekommen. »Es gab diesmal auch keinen einzigen Störer.« Nannt ist Jahrgang 1969, seine Karriere wurde von Auslandseinsätzen geprägt. Er war 2001 als junger Offizier im Kosovo und organisierte rund zehn Jahre später in Afghanistan die Versorgung der dort eingesetzten deutschen Truppen.

Lange schmerzte ihn, dass die Deutschen laut Umfragen

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Werner Steffens 18.11.2022:
Wo stehen wir heute? Ist die Friedensbewegung im Schockzustand? Kann es überhaupt einen gerechten Krieg geben, wo es doch ganz wesentlich um die Sicherung des Vermögens der beteiligten und doch so kriegsfernen Reichen und Superreichen geht (siehe Frank Wernekes Statement auf Seite 8). Solange wir die Erkenntnis nicht wahrhaben wollen, dass wir durch unser eigenes partnerschaftliches Zusammensein mit anderen Menschen so viel mehr zu einem guten Leben auf der Welt beitragen könnten als durch immer mehr Habenwollen, wird es keine Trendwende geben. Setzen wir uns für eine solidarische und nachhaltige Weltgemeinschaft ein, ohne Kriege.

Tilmann Wolf 18.11.2022:
So wie Kriminalität im innerstaatlichen Rechtssystem geahndet werden muss, so wenig kann zwischenstaatliche Rechts-Ordnung nicht ohne Achtsamkeit und Respekt auf der einen und bewaffneten Sanktionierungsmöglichkeiten und zwischenstaatlichen Unterstützungen auf der anderen Seite überzeugend umgesetzt werden. Unsere Weltordnung hat das an etlichen Stellen in starken Ansätzen umgesetzt. Dem ist zu verdanken, dass es global »nur« wenige 100 kriegerische Auseinandersetzungen gibt. Innerstaatlich wird Gewalt proportional zur Spreizung zwischen arm und reich größer oder kleiner – zwischenstaatlich vermutlich ähnlich. Fazit: Militärische Macht-Balance und Menschenrechte, sozialer Ausgleich, gesellschaftlicher wie wirtschaftlicher Zusammenhalt, gemeinsame übergeordnete Werte und eine persönlich und politisch verbindende Vorstellung von dem, was sich »Verantwortung« und »Wertschätzung des Anderen« nennt, sind unverzichtbare Elemente für stabilen Frieden. Wir brauchen beide: Die kompetenten und leidenschaftlichen Pazifisten, deren soziale, kommunikative und strategische Kompetenz und ihre Bereitschaft im Ernstfall für den pazifistischen Weg auch das eigene Leben zu riskieren wie auch die, die bereit sind, im Notfall eine Waffe zu tragen und diese verantwortlich zum Schutz für Unbewaffnete einzusetzen und dafür ebenso das eigene Leben zu riskieren. Beide sollten wir gleichermaßen als »Helden« verehren, soweit dieser überkommene Begriff noch gebraucht wird.

Reinhard Muth 18.11.2022:
Was am Artikel »Dienstleister in Uniform« entspricht dem Anspruch der Redaktion kritisch, christlich und unabhängig zu sein? Soll der danach folgende Artikel »Gewalt zerstört, was sie schützen möchte« das Kritische der Redaktion widerspiegeln? Es kann doch nicht wahr sein, dass »meine Zeitung« nun auch Werbung für die Bundeswehr macht. Hätte es nicht gereicht in einem Pro und Contra beide Positionen nebeneinanderzustellen? Soldaten sind auch Menschen. Deshalb gehört auch ihre Würde geachtet. Doch das gilt für beide Seiten eines Konflikts. Erst recht für Christen, denen von Jesus die zugegeben sehr schwere Zumutung auferlegt wurde: Liebt eure Feinde.

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