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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 21/2022
Der Inhalt:

Serhij Zhadan
Den Hass muss man ernst nehmen

Der Friedenspreisträger Serhij Zhadan verachtet die Russen, Harald Welzer fordert mehr Zivilität. Wie sollen wir in Deutschland uns positionieren?
von Christoph Fleischmann vom 31.10.2022
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Widerstand und Hass: Serhij Zhadan bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. (Foto: PA/DPA/Sebastian Gollnow)
Widerstand und Hass: Serhij Zhadan bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. (Foto: PA/DPA/Sebastian Gollnow)
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Die Russen sind Barbaren; sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten.« Da zucke ich zusammen: Passt das zu einem Friedenspreisträger? Der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan hat gerade den Friedenspreis des deutschen Buchhandels bekommen – und nennt die russischen Soldaten »Horde« oder »Unrat«. Er wünscht ihnen die Hölle und versichert sie seines Hasses: »Sie können unsere Häuser zerstören, aber nicht unsere Verachtung für sie. Unseren Hass.« Harte Sätze aus dem Kriegstagebuch »Himmel über Charkiw«. Der Schriftsteller blieb in seiner Heimatstadt in der Nähe der Front, immer wieder beschossen von russischen Raketen, immer wieder sterben Freunde, Bekannte.

Wenn jemand so schreibt, der im Krieg angegriffen worden sei, dann habe er »jede Form von Legiti

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Albert Fuchs 02.12.2022:
Die Tiraden des ukrainischen Schriftstellers und Hasspredigers Serhij Zhadan wurden mit der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels »geadelt« – Presseberichten zufolge unter minutenlangem Applaus der Frankfurter Paulskirchengemeinde. Wie soll der arme Kerl bei solch massiver »Verstärkung« seines Russenhasses aus dieser Ecke herausfinden? Wie soll sein Hass bei den derart Gehassten nicht »Gegenhass« bewirken oder bestärken? Vielleicht glaubt der Autor Christoph Fleischmann an Wunder; seine Tendenz zu theologischer Aufladung der Geschichte legt das nahe. Das sei ihm unbenommen. Es muss aber auch »neutralen Dritten« unbenommen bleiben, statt mit Wundern mit psychologischen Mechanismen zu rechnen und den ukrainischen Russenhass insofern höchst »ernst zu nehmen«, wenn auch anders als der Autor. Aus dieser Sicht ist jedoch diese Friedenspreisverleihung als solche, zumal mit den Standing Ovations der Gemeinde, der eigentliche Stein des Anstoßes. Denn damit steht die bange Frage im Raum: Was ist nur aus der »Lehre aus der Geschichte« geworden, die gezogen zu haben man hierzulande immer noch recht selbstgefällig vorgibt?

Georg Lechner 15.11.2022, 08:53 Uhr:
So verständlich sein Hass ist, es sind nicht alle Russen so. Der Krieg geht von der dortigen Rüstungsmafia und ihren Handlangern (wie Putin, der das Judasgeld dafür über seinen Strohmann Sergej Roldugin in Briefkastenfirmen versteckt - siehe "Panama Papers" von Obermayer/ Obermaier). Die Gräuel werden auch vorzugsweise von Söldnereinheiten verübt.
Nicht nur Putin & Co gehören vor ein Tribunal, sondern auch die Verantwortlichen für die völkerrechtswidrigen Kriege 1999 und 2003 (so sie noch leben im Unterschied zu Kohl und Rumsfeld), die die Hemmschwelle für Völkerrechtsbruch dramatisch gesenkt haben. Ohne ein solches Tribunal wird Xi Jinping (ebenfalls in "Panama Papers" erwähnt) auch möglicherweise versuchen, Taiwan zu bekriegen.

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