Leserbrief
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Zu: »Deutsche Waffen nach Israel?« (21/2024, Seite 8-9)
Waffen sind dazu da, um zu verletzen beziehungsweise zu töten. Wer Waffen herstellt oder liefert, macht sich mitschuldig. Und wer das befürwortet, ebenso. Das menschliche Leben darf niemals strategischen Überlegungen untergeordnet werden. Selbst Anführer von Terroristen oder Despoten haben ein Recht auf Leben. Das sollte uns Christen mal wieder bewusster werden! Eckardt Zehner, publik-forum.de
Warum immer Schwarz-Weiß? Ja oder Nein? Zu Angriffswaffen würde ich Nein, zu Verteidigungswaffen dagegen Ja sagen. Gerhard Lombardino, publik-forum.de
Selbstverständlich sollte Deutschland keine Waffen für den Krieg im Nahen Osten liefern. Dieser fordert täglich Todesopfer, ohne einer der Kriegsparteien nennenswerte Vorteile zu verschaffen. Zudem gefährdet er die Sicherheit der israelischen Bevölkerung massiv (von der Sicherheit der umliegenden Regionen mal ganz zu schweigen) und macht jeden Ansatz zur Konfliktlösung langfristig unmöglich. Außerdem betreibt Israel in den besetzten Gebieten eine Diskriminierungs- und Umsiedlungspolitik, die der Russlands in Donezk und Lugansk doch sehr ähnelt. Es ist mir unverständlich, wie ein grüner Politiker einem solchen Krieg, einer solchen rassistischen Hegemonialpolitik das Wort reden kann. Deutschland darf sich da nicht mitschuldig machen. Martin Schönemann, publik-forum.de
Je mehr Waffen Israel bekommt, desto aggressiver geht die gewaltbereite Regierung gegen ihre Nachbarn vor. Karl Ziefle, publik-forum.de
Publik-Forum EDITION
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Zu einem Konflikt kann man sich parteilich oder nach einer Lösung suchend positionieren. Wer ausschließlich im Sinne nur einer Seite argumentiert wie Volker Beck, der schürt den Konflikt. Konrad Raiser dagegen hat die Interessen beider Seiten im Blick und zeigt somit die Ansätze auf, die zu einer Beruhigung führen können. Die Ursachen des Konfliktes zwischen Juden und Arabern liegen in der Zeit vor 3000 Jahren, als das landlose Volk Israel in das Palästinenserland zwischen Libanon und Wüste, Mittelmeer und Jordan eingefallen ist und es sich aneignete. Wie brutal und grausam die Israelis dabei vorgegangen sind, kann man im Buch Josua nachlesen. Noch in der heutigen Zeit wollen sich militante Israelis und militante Araber gegenseitig aus dem Land vertreiben oder gar vernichten. Die Araber, weil sie zuerst da waren, und die Israelis, weil Josua ihnen mit angeblich göttlicher Autorität das Land versprochen hat. Um diesen Konflikt zu lösen, hat die Uno im Interesse beider Seiten 1947 einen Teilungsplan erarbeitet, nach dem beide Seiten je einen eigenen Staat gründen sollten. Die Führer beider Seiten bestanden und bestehen jedoch auf ihrer Haltung »Alles oder Nichts« und haben die aktuelle kriegerische Auseinandersetzung lange vorbereitet. Die palästinensischen Kriegsherren haben sich unterirdisch hinter Zivilisten verschanzt und Israel permanent aus der Deckung beschossen. Die israelischen Siegertypen haben laut »Spiegel« zugesehen, bis es für ihren rücksichtslosen Vernichtungsfeldzug den erwarteten Anlass gegeben hat. Seitdem dreht sich die Spirale der Gegenschläge, die durch Waffenlieferungen auch an das uns nahestehende Israel nicht befeuert werden sollte. Israel verteidigt sich nicht mehr, es greift an, um seine antipalästinensischen Interessen durchzusetzen. Helmer Schinowsky, Großbeeren
Ist Volker Beck so geschichtsvergessen? 1948 hat eine Zweidrittelmehrheit in den Vereinten Nationen gegen die Stimmen der arabischen Staaten die Staatsgründung Israels auf arabisch-palästinensischem Territorium beschlossen. In der Folge gab es die Nakba mit über 750 000 Vertriebenen und Geflüchteten. Die Ursache der von Volker Beck genannten Bedrohungen ist, dass Israel seit 1967 alle UN-Resolutionen missachtet hat. Durch eine massive und aggressive Besiedlung des Westjordanlands hat Israel die international ausgehandelte Zweistaaten-Lösung verhindert. Israel beansprucht das gesamte Gebiet »vom Fluss bis zum Meer«. Die israelische Regierung hat den Gazastreifen geräumt und so ein Machtvakuum geschaffen, das von der Hamas ausgefüllt wurde zum Wohlgefallen Israels, weil es dadurch zwei konkurrierende palästinensische Organisationen gibt. Die Hamas hat im Gazastreifen die Aufgaben staatlicher Infrastruktur ausgefüllt. Mit militärischen Mitteln können Organisationen, die ihr Ziel mit Gewalt erreichen wollen, nicht kampfunfähig gemacht werden; siehe die Invasionen im Irak und in Afghanistan. Im Gegenteil, aus Hoffnungslosigkeit wird Hass, und die Organisationen gewinnen dadurch Zulauf. Israel führt die Kriege weiter, damit Netanjahu und seine rechtsextreme-rassistische Regierung im Amt bleiben. Mit der Folge von circa 50 000 Toten in Gaza und Tausenden Toten im Libanon; nicht mitgezählt die zahllosen Verwundeten. Herbert Babel, Ludwigsburg
Sehr geehrter Herr Beck! Ihr Ja ist beschämend. Das Verbrechen des 7. Oktober ist unentschuldbar. Aber danach als Vergeltung und Rache hundertmal mehr Menschen zu töten, kann nicht hingenommen werden. Sie erwähnen diese Taten nicht. Wie hat denn der Zwist zwischen Palästinensern und Juden/Israelis begonnen? Haben Sie keinerlei Kenntnisse über die Nakba? Was sagen Sie zu den Vorhaben der israelischen Regierung, das Westjordanland zu besiedeln, bis kein Platz mehr für die Palästinenser bleibt? Und Gaza soll auch für Siedler freigegeben werden. Das alles soll mithilfe von deutschen Waffen unterstützt werden nach Ihrer Meinung. Friedrich Clemens, Reichenbach