Editorial
Ein Fuchs im Schnee, Hoffnung für Syrien und ein Aufbruch, der weitergeht
ich kann mich noch an weiße Weihnachten erinnern. An den Geruch von Schnee in der Luft, an die Verlangsamung und die besondere Gestimmtheit, die damit einherging. Auch wenn es dieses Jahr vermutlich wieder keine weiße Weihnacht geben wird, so können wir Ihnen doch in diesem Heft ein intensives Schneeerlebnis anbieten. Der Dichter Christian Lehnert hat für uns eine meditativ-literarische Erzählung verfasst, in dem der Schnee, das Licht und eine unerwartete Begegnung mit einem Fuchs die Fährte legen für ein tieferes Verständnis von Weihnachten. Begleiten Sie ihn auf seinem Spaziergang ab Seite 12. Dass in dem Kindchenschema von Weihnachten mehr steckt als Kitsch und Gefühlsduselei, zeigt Hubertus Lutterbach in seinem Streifzug durch die Frömmigkeitsgeschichte (ab Seite 30). Und im Kulturressort finden Sie bewegende und überraschend »andere« Weihnachtserlebnisse, Zeugnisse mitten aus dem Leben. Zu viel des Guten? Ich finde nicht. Nach einem Jahr, das vielen Menschen sehr viel abverlangt hat, können Feste den Horizont wieder weiten. Diese Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen, auch wenn sich derzeit die Ereignisse überschlagen.
Damit mussten in dieser Ausgabe die Kolleginnen und Kollegen aus dem Politikressort zurechtkommen. Was bedeutet der Umsturz in Syrien? Im Hauptkommentar von Judith Bauer, im Interview mit Dietmar Winkler, im Gastbeitrag von Kamal Sido und in Ludwig Grevens Porträt von Muhamad al-Gaber finden Sie unterschiedliche Perspektiven − geeint vom Wunsch nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit.
Publik-Forum EDITION
»Das Ende des billigen Wohlstands«
Wege zu einer Wirtschaft, die nicht zerstört.»Hinter diesem Buch steckt mein Traum von einer Wirtschaft, die ohne Zerstörung auskommt. / mehr
Mit dem Jahr 2024 endet auch die Ära der Schweizer Zeitschrift »aufbruch«, mit der wir seit 2008 kooperieren. Doch der »aufbruch« lebt in Publik-Forum weiter. Künftig richten wir in jeder zweiten Ausgabe den Blick verstärkt auf die Schweiz, unter anderem mit zwei Extraseiten, die unser Kollege Wolf Südbeck-Baur betreut (Seite 42). Auch unser neues Mitglied im Kreis der Herausgeberinnen und Herausgeber kommt aus der Schweiz: Beatrice Frei Guélat ist Geschäftsführerin des Zürcher Instituts für interreligiösen Dialog ZIID. Wir begrüßen sie und alle neuen Leserinnen und Leser aus der Schweiz auf das Herzlichste!
Unsere nächste Ausgabe erscheint am 10. Januar 2025. Ich wünsche Ihnen, auch im Namen von Redaktion und Verlag, frohe und gesegnete Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.
Michael Schromist Leiter des Ressorts »Religion und Kirchen«.
Foto: Ute Victor