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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 18/2022
Der Inhalt:

Wladimir Kaminer über Russland und seine Mutter
»Hühnchen ist für sie kein Fleisch«

In seinem neuen Buch erklärt Wladimir Kaminer seiner 90-jährigen Mutter die komplexe neue Welt. Deren Enkel ernähren sich vegan, studieren Gender Studies und beschäftigen sich mit Postkolonialismus. Ein Gespräch über Toleranz, das heutige Russland und ungebrochene Lebensfreude.
von Olaf Neumann vom 21.09.2022
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Heiter, aber nicht oberflächlich: Wladimir Kaminer analysiert die Gegenwart (Foto: pa/Kirsten Nijhof)
Heiter, aber nicht oberflächlich: Wladimir Kaminer analysiert die Gegenwart (Foto: pa/Kirsten Nijhof)
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Publik-Forum: Herr Kaminer, würden Sie Ihre in der Sowjetunion aufgewachsene Mutter als eine emanzipierte Frau bezeichnen?

Wladimir Kaminer: Das ist eine Emanzipation, die durch Not entstanden ist. Meine Mutter ist eine sehr fortschrittliche Person. Durch Corona hat sie sich ziemlich digitalisiert, sie hat jetzt viel mehr Apps als vor der Seuche. Ihre Nachrichten bekommt sie inzwischen nicht mehr aus dem Fernsehen, sondern hauptsächlich aus dem Netz. In meinem neuen Buch versuche ich vor allem, mir selbst ein Bild von der Zukunft zu machen, indem ich das formuliere, was um uns herum geschieht. Wir haben oft einen Tunnelblick und sehen das Eigentliche nicht. Ich spreche sehr gern über die Zukunft mit meinen inzwischen erwachsenen Kindern. Meine Mutte

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