Porträt
Die Geister der russischen Vergangenheit
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Als Sergej Lebedew 2013 durch Berlin spazierte, wusste er noch nicht, dass dies einmal seine neue Heimat werden würde. »Vor zehn Jahren hätte ich niemals damit gerechnet, meine Heimat Russland einmal zu verlassen, um in Deutschland zu leben«, sagt er.
Damals habe er sich gedacht, wie schön diese Stadt sei, mit den Schlössern und Parks, umgeben von Wasser. »Es war Frühling, und ich lief vom Wannsee über die Glienicker Brücke nach Potsdam.«
Diese Brücke schmückt nun das Cover seines jüngsten Buchs. »Titan oder die Gespenster der Vergangenheit« heißt es. Elf rasante Kurzgeschichten, von Katyn bis Berlin. Der rote Faden ist, wie in allen seinen Werken: Wenn man sich den Verbrechen der Vergangenheit nicht stellt, kehren diese in Gestalt von Gespenstern wieder. Die sowjetisch
Georg Lechner 29.02.2024, 18:48 Uhr:
"Die sowjetische wie die postsowjetische Zeit mit ihren verdrängten Verbrechen erzeugt fortlaufend neue Ungeheuer."
Das gilt auch vice versa. Der US-Historiker David Talbot betonte im Vorwort zu "Das Schachbrett des Teufels", dass die USA den Weg in eine bessere Zukunft nicht finden werden, wenn sie die Verbrechen der Dulles- Ära nicht aufarbeiten. Wie sehr sich das bewahrheitet (und auch für die völkerrechtswidrigen Kriege 1999 und 2003 gilt), sieht man in der aktuellen Situation erschreckend deutlich.