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Verschleppt

Als ich in den achtziger Jahren in Kolumbien unterwegs war, steckte das Land tief in dem Bürgerkrieg, den es 2016 endlich beenden will. Armeeangehörige stoppten meinen Bus. Alle Mitfahrer mussten sich draußen aufstellen. Ich, Thomas Seiterich, wurde als einziger abgeführt. Was dann geschah, vergesse ich bis heute nicht. – Teil drei der Weihnachtsserie zum Thema »Grenzerfahrungen«
von Thomas Seiterich vom 20.12.2015
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Eines der Busfenster hat ein Durchschussloch: Bewaffnete Militärkontrollen sind lebensgefährlich in den abgelegenen Regionen Kolumbiens. (Fotos: Jonathan Stutz/Fotolia.com, mod.; nipitphand/Fotolia)
Eines der Busfenster hat ein Durchschussloch: Bewaffnete Militärkontrollen sind lebensgefährlich in den abgelegenen Regionen Kolumbiens. (Fotos: Jonathan Stutz/Fotolia.com, mod.; nipitphand/Fotolia)
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Die schwer bewaffneten Uniformierten haben hinter einer Kurve den Bus gestoppt. Plötzlich sind sie da, stehen breitbeinig mitten auf der ungeteerten Überlandstraße. Gut ein Dutzend Männer. Der kommandierende Offizier ruft, sie seien die Armee.

Zuerst müssen die Männer den klapprigen Bus verlassen, dann die Frauen. Alle bewegen sich langsam, damit keiner der nervösen Militärs schießt. Die Frauen sollen sich rechts vom Fahrzeug aufstellen, in Reihe, im Schatten. Die Männer links, in der Sonne auf der anderen Seite des Busses.

Stille. Alle schweigen. Es ist ein bedrücktes, angstvolles Schweigen, im Staub. Die Bewaffneten tasten jede Person einzeln ab. Sie stechen in die Bündel, öffnen die mitgeführten Körbe. Und sie stellen Fragen. Woher? Wohin? Wen hast du getroffen? We

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