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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 9/2024
Der Inhalt:
Religion & Kirchen
Leben & Kultur

Rita Süssmuth und Sibel Schick über Feminismus
»Wenn wir jetzt aufhören, sind wir feige«

Zwei Generationen, zwei Perspektiven: Die CDU-Politikerin Rita Süssmuth und die Autorin Sibel Schick diskutieren über Frauenquoten, Gerechtigkeit und Gendersternchen.
von Anne Strotmann, Nana Gerritzen vom 10.05.2024
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(Foto: Michael Englert)
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Publik-Forum: Frau Süssmuth, Frau Schick: Was verstehen Sie unter Feminismus?

Sibel Schick: Eine Bewegung für die Gleichstellung von Menschen, die diskriminiert werden.

Rita Süssmuth: Heute geht es vielen darum, die Forderung nach Gleichstellung wieder aufzuweichen mit dem Hinweis auf Gleichberechtigung. Aber Gleichberechtigung, also das theoretisch formulierte gleiche Recht für alle, reicht nicht aus. Es braucht die politische Umsetzung. Das sollte unsere gemeinsame Basis sein, darauf müssen wir bestehen. Wenn wir da nicht rebellisch sind, sind wir schwach.

Frau Schick, Sie haben ein Buch mit dem Titel »Weißen Feminismus canceln« geschrieben. Was ist weißer Feminismus, und warum wo

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Ulrike Gramann 14.06.2024:
Frauenbewegung und Feminismus zielen darauf, dass Frauen ein freies und selbstbestimmtes Leben führen, ohne Männergewalt ausgesetzt zu sein, gleichberechtigt und mit einem Lohn für ihre Arbeit, der sie und ihre Kinder materiell unabhängig von einem »Ernährer« macht. Quotierung ist, ähnlich wie geschlechtergerechte Sprache, kein klassisches Ziel des Feminismus. Beides sind Mittel neben anderen, Teilhabe an der Macht zu erwirken. Begrenzte Mittel, sicher, doch dass sie wirken, zeigt die giftige Reaktion derjenigen, die sich bereits davon in ihrer Macht bedroht sehen. Kein mächtiger Mann wird Macht abgeben, nur weil Frauen freundlich vorschlagen, das »Konzept von Macht« abzuschaffen. Frauen brauchen gleichberechtigte Teilhabe an der Macht. Nicht, weil wir bessere Menschen wären, sondern weil Frauenrechte Menschenrechte sind.

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