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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 23/2020
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Gewaltfreier Widerstand
Ein Begriff wird okkupiert

Kritiker von Corona-Lockdown und Masken rufen zu gewaltfreiem Widerstand in der Tradition Gandhis auf. Doch dessen Anspruch werden die meisten nicht gerecht.
von Barbara Tambour vom 03.12.2020
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 Manche sind ernsthaft um die Demokratie besorgt. Andere freuen sich, wenn sie in der Krise ist. (Zeichnung: PA/Die Kleinert/Kostas Koufogiorgos)
Manche sind ernsthaft um die Demokratie besorgt. Andere freuen sich, wenn sie in der Krise ist. (Zeichnung: PA/Die Kleinert/Kostas Koufogiorgos)
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Eine Protestpartei heißt »Widerstand 2020«. Menschen, die die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung kritisieren, stellen sich allen Ernstes in eine Reihe mit NS-Widerstandskämpferinnen wie Sophie Scholl. Und in den sozialen Netzwerken liest man Aufrufe wie diesen: »Leistet jetzt gewaltfreien Widerstand wie Mahatma Gandhi, damit die Regierung zurücktritt und diesen Corona-Irrsinn beendet.«

Der Pathos, in dem das vorgetragen wird, und die Opferpose, die dabei eingenommen wird, stoßen angesichts der Leiden, die Gandhi oder Scholl ertragen mussten, übel auf. Aber ist es auch komplett falsch, wenn Masken-Gegner und Vertreter der im Zuge der Corona-Pandemie entstandenen Querdenker-Bewegung den Begriff »gewaltfreier Widerstand« für sich und ihre Aktionen in Anspruch nehmen?

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Peter Theisen 10.12.2020, 16:06 Uhr:
Stimmt - Gewaltfreier Widerstand ist etwas Anspruchsvolles. Vor allem eine gewaltfreie Kommunikation im Sinne Marshall Rosenbergs bringt zumindest mich immer wieder schnell an meine Grenzen. Dabei vergesse ich regelmäßig, dass es selten hilfreich ist, meine Strategien der Bedürfnisbefriedigung meinen Nächsten aufzuzwingen.
PS. Auch Herr Drewermann hat sich zu dem Thema in bemerkenswerter Weise geäußert: Ich habe mich über seine gewohnt eloquent vorgebrachten Ideen sehr gefreut: Dr. Eugen Drewermann: "Aufstehen gegen Hass!" Ein Appell in Zeiten von Corona.
Viele Grüße aus Dorsten

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