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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 13/2021
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft
Religion & Kirchen

Nachgefragt
»Die Praxis der 24-Stunden-Pflege erinnert an Sklaverei«

Ausländische Pflegekräfte müssen jetzt den Mindestlohn erhalten, auch für Bereitschaftszeiten. Aber das kann sich kaum einer leisten. Wie soll es weitergehen in der Pflege? Fragen an Bernhard Emunds
von Constantin Wißmann vom 07.07.2021
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Bernhard Emunds leitet das Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik in Frankfurt/Main. Zusammen mit Marianne Heimbach-Steins hat er das Buch »Pflegearbeit im Privathaushalt« herausgegeben.(Foto: KNA-Bild/Oppitz)
Bernhard Emunds leitet das Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik in Frankfurt/Main. Zusammen mit Marianne Heimbach-Steins hat er das Buch »Pflegearbeit im Privathaushalt« herausgegeben.(Foto: KNA-Bild/Oppitz)
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Publik-Forum: Herr Emunds, das Bundesarbeitsgericht hat entschieden, dass ausländische Pflegekräfte zukünftig den Mindestlohn erhalten müssen, auch für Bereitschaftszeiten. Sie sind Theologe und Ökonom. Wie bewerten Sie das Urteil?

Bernhard Emunds: Erfreulich ist, dass das Urteil vor Augen führt, wie problematisch aus arbeitsrechtlicher Sicht das deutsche Pflegesystem aufgestellt ist. Zwei Drittel der pflegebedürftigen Menschen werden zu Hause gepflegt und davon nicht wenige von Pflegerinnen und Pflegern aus Mittel- und Osteuropa, die in den Haushalten leben und zumeist rund um die Uhr verfügbar sein müssen. Solche Arbeitsverhältnisse sind einer Arbeitsgesellschaft mit demokratischem Anspruch nicht angemessen.

Eine nach Mindestl

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Wolfgang Wenz 06.08.2021:
Dass Bernhard Emunds im Interview zur 24-Stunden-Pflege auf die Politik verweist und fordert, sie müsse sich bemühen, die Nachfrage nach dieser Hilfe zu reduzieren, die stationäre Pflege attraktiver machen und dafür sorgen, dass Heime ihren Ruf als Schreckgespenst verlieren, ist in meinen Augen geradezu zynisch. Dieses Urteil ist für uns alte Menschen mit einem Schock verbunden, wenig hilfreich, und es lässt die vielen pflegebedürftigen Menschen im Regen stehen. Anscheinend wurden hier Ausnahmesituationen und das Handeln schwarzer Schafe zum Maßstab einer Festlegung, die gegen jeden vernünftigen und verständnisvollen Umgang mit dieser Problematik verstößt.

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