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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 18/2020
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Die Nachahmungsphase ist in Ostdeutschland vorbei

30 Jahre nach der Vereinigung gibt es im Osten Missmut und Verbitterung. Dabei könnten die ostdeutschen Erfahrungen des Zusammenbruchs, Aufbruchs und Umbruchs helfen, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen
von Wolfgang Thierse vom 03.10.2020
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Streetart in Berlin (Foto: pa/Jensen)
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Am 3. Oktober feiern wir den 30. Jahrestag der Wiedervereinigung. Es wird Bilanz gezogen und heftige Debatten werden geführt. Zu hören sind vor allem die üblichen Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Dabei hätte man schon vor dreißig Jahren wissen oder zumindest ahnen können, dass die deutsche Vereinigung dauern wird. Man hätte wissen können, dass sie nicht nur ein politisch-rechtlicher und ökonomisch-sozialer Prozess sein wird. Man hätte wissen können, dass ihr Gelingen entscheidend auch eine Geschichte menschlicher Begegnung und Verständigung, also ein kultureller Prozess sein muss. Und dass dieser Prozess der wahrscheinlich langwierigere sein wird.

Mit der Vereinigung sind wir auch nach drei Jahrzehnten nicht an ein Ende gelangt, auch und gerade mit der kulturellen Vereinigung nicht. Weder sind ök

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