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Ein Tuch sagt nicht alles

Ab sofort dürfen muslimische Lehrerinnen in der Schule Kopftuch tragen. Die in diesen Tagen öffentlich gemachte Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hat zahlreiche Folgen. Nach wie vor kritisieren Kopftuch-Gegner das Urteil heftig. Doch andere sind überzeugt: Es war überfällig. Und es gibt das richtige Signal
von Britta Baas vom 26.03.2015
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Müssen Schulkinder vor diesem Anblick geschützt werden? Lächerlich - findet Karikaturist Plassmann. (Zeichnung: Plassmann)
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Sind die Religionen in Deutschland gleichberechtigt oder nicht? Die Antwort auf diese Frage fällt leicht: Sie sind es nicht. Ein Christ hat es in diesem Land leichter als ein Muslim. Der Christ gehört, sofern er Kirchenmitglied ist, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts an, die allerlei Privilegien hat. Dazu zählt, dass der christliche Bekenntnisunterricht an der staatlichen Schule seinen festen Platz hat. Dazu zählt, dass eine Nonne an der staatlichen Schule ihren Habit tragen darf, ein Priester seinen Kollar, selbstverständlich auch außerhalb des Religionsunterrichts. Und dazu zählt, dass man in einem Bundesland wie Bayern einen Erziehungsauftrag in der Landesverfassung verankern konnte, der bis heute von keinem Gericht gekippt worden ist: Dort wird »nach den Grundsätzen der christl

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Friedhelm Degenhardt 30.03.2015:
Es ist nicht so einfach, das BVG-Urteil zu deuten, das spürt man auch an der Aufregung der Menschen zu diesem Thema. Man muss jede Lehrerin in dieser Frage individuell wahrnehmen.
Was eine Kopfbedeckung einem Menschen bedeuten kann? ... hier mein Beitrag dazu:

Der Jägerhut
Er steht mir gut
Ihn trag ich Tag und Nacht
Weil er mir ständig Freude macht

Im wilden Forst und auf der Heide
Hoch droben auf dem Berg
Und auf der Weide
Ist er Begleiter mir und Schutz
Hilft gegen Regen, Kälte, Schmutz

Wie angewachsen sitzt er droben
Bei Sturm, wenn Winde toben
Nur nachts hängt er am Haken
Ich wärme mich im Laken

Derweil der Mond zieht seine Runden
Bis in die Morgenstunden
Auch sonntags
Alle Tage
Nie wird er müde
Gar zur Plage

Drum dank ich dir, oh Gott
Dass mir nicht droht der Tod
Ich liebe meinen Hut
Und auch das Leben
Das tut gut

Britta Baas 30.03.2015, 09:17 Uhr:
@DorotheeUffmann, selbstverständlich trifft der Vergleich mit der Ordensfrau zu. Sie treffen an dieser Stelle in Ihrem Kommentar falsche Tatsachenbehauptungen. Ansonsten ist Ihnen Ihre Position selbstverständlich unbenommen.

Dorothee Uffmann 28.03.2015:

Der Vergleich mit der Ordenstracht einer Religionslehrerin trifft nicht zu, sie ist beauftragte Vertreterin der Kirche im Bekenntnisunterricht und als solche erkennbar .
Kopftuch tragende muslimische Lehrerinnen an öffentlichen Schulen geben ein Bekenntnissignal an alle von ihr zu unterrichtenden Kinder. Besonders für muslimische Mädchen könnte dies einer Aufforderung gleichkommen, auch dies Bekenntnistuch zu tragen. Lehrerinnen sind, besonders für jüngere Kinder, als ganze Person Vorbild. Das Kopftuch grenzt aus und dient nicht der Integration.
Wie es behindert erlebte ich in einer Gymnatikgruppe für Frauen. Eine deutsch-stämmige Muslima fragte die Leiterin, ob sie garantieren könne, daß während der Übungszeit kein Mann den Raum beträte. Das war nicht möglich, so konnte sie das Kopftuch nicht ablegen. Im Tragen des muslimischen Kopftuche kann ich keine emanzipatorische Entwicklung erkennen.

Hermann Häring 26.03.2015, 16:06 Uhr:
Meine verstorbene Mutter hat regelmäßg ein Kopftuch getragen, weil sie sich damit wohlfühlte und es in vielen Situationen einfach praktisch fand; einen religiösen Tick hatte sie dadurch noch lange nicht. Soll es bei vielen Muslimas mit ihren kulturellen Verankerungen anders sein? Als vor Jahren an der Uni Nijmegen die Kopftuchdiskussion mal wieder hochkochte, trugen unsere Theologiestudentinnen kurzentschlossen ebenfalls ein Kopftuch. Im Nu fühlten sich unsere muslmischen Studentinnen in diesem Umfeld zu Hause und alle religiöse Heißluft war abgekühlt. Interessant war nur noch, wer das schickste Kopftuch trug.Wer tiefsinnige Probleme sucht, kann sie überall finden.

gerd autrum 26.03.2015, 14:19 Uhr:
Was in dem Kopf ist, muss erst ergründet werden.
Es bedarf keiner Ergründung, daran beißen sich die Geheimdienste die Zähne aus, so es früher schon die Inquisitoren taten.
Ist die Kopftuchdebatte von Beginn an Ausdruck von Intoleranz? Oder ist es einfach die Angst vor dem Unbekannten? Überfordert die „Globalisierung der Religionen“ die große Mehrheit der Menschen? Warum ist das Kopftuchverbot von Menschen aus staatlichen Behörden ausgegangen? Wie konnten sich Richter finden, die diesem Verbot Gesetzescharakter verliehen haben? Ist die Angst vor Machtverlust der Motivator? Warum sollten Verantwortungsträger der christlichen Kirchen, die untereinander feindlich gesinnt sind, dem Islam Toleranz zollen? Haben sie das Kopftuchverbot verurteilt? Ist PEGIDA nicht das Kind der Verantwortlichen des Kopftuchverbotes?
Oder ist es ganz einfach so, dass nach dem Motto, Spalten und Herrschen, gehandelt wird?

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