Merkels stoische Ruhe
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Sie rennen, drängeln, filmen und knipsen. Und vorn im roten Jackett Bundeskanzlerin Angela Merkel, neben ihr Regierungssprecher Steffen Seibert, zur linken Gregor Mayntz, der Chef der Bundespressekonferenz. Zum 21. Mal sitzt sie nun vor dieser markanten blauen Wand, 250 Journalistinnen und Journalisten drängen sich im gläsernen Saal. In dreieinhalb Wochen ist Bundestagswahl. Und irgendwie ist es wie im ganzen Land: Mehltau liegt über allem. Oder ist es eine satte, trügerische Ruhe?
Die Kanzlerin bleibt im Vagen und erklärt, was wir eh schon wissen: Sie will der Flucht über das Mittelmeer den Kampf ansagen, die Fluchtursachen bekämpfen. »Wie können wir da helfen und gleichzeitig im Wohlstand leben?«, fragt sie. Und bleibt die Antwort schuldig. Kein Wort über die europäische Abschottungspoliti
Frieder Kaeb 13.09.2017, 17:01 Uhr:
Identität als etwas Wandelbares zu begreifen fällt schwer. Zu groß sind die Ängste, vom Zusammengerafften etwas abgeben zu müssen, zu groß die Resignation, überhaupt vom fetten Kuchen etwas abzubekommen. Eine trügerische Ruhe liegt auf unserem Land. Man kann von Martin Schulz denken, was man will. Er hat keine Chance, aber er lehrt uns, sie zu nutzen.