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»Schade, dass du kein Deutscher bist«


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Mit 17 Jahren bin ich nach Deutschland gekommen. Ich habe Sizilien den Rücken gekehrt, weil ich nicht vier Jahre Militärdienst machen wollte. Mehr als einen Gesundheitscheck bei der deutschen Anwerbestelle in Verona brauchte es damals nicht. Über Deutschland wusste ich nichts, aber Lübeck kannte ich aus dem Roman »Die Buddenbrooks« von Thomas Mann. Und weil Lübeck außerdem am Meer liegt, habe ich mich dort in einem großen Werk als Hilfsarbeiter verdingt.
Wir Ausländer mussten immer die schwersten und dreckigsten Arbeiten übernehmen. Dabei hatte ich Abitur und wollte eigentlich Sprachen und Ethik studieren. Zusammen mit drei weiteren Männern schlief ich in Doppelstockbetten in einem Wohnheim-Zimmer. Das wollte ich irgendwann nicht mehr. Eine Vermieterin nahm mir 250 Mark als Vorschuss für eine Wo

Martin Vogell 17.10.2024, 19:30 Uhr:
Ich hatte das Glück, das erste Jahrzehnt meines Berufslebens in Betrieben mit sehr vielfältiger Belegschaft arbeiten zu dürfen, Herkunftsländer rund um das Mittelmeer und noch ein paar andere - diese Zeit hat mir gezeigt, dass die Kollegen aus dem Süden (in der Baubranche gab es zu der Zeit tatsächlich fast nur Männer) nicht fauler sind als die ach so fleissigen Deutschen, sie haben nur eine andere Einstellung zur Arbeit. Die - man lese und staune - am Ende des Tages oft bessere Ergebnisse gezeigt hat.
Und die Musik am Arbeitsplatz hat bei einem der italienischen Kollegen auch eine sehr große Rolle gespielt ....