Krieg in der Ukraine
»Wir müssen verhandeln, so schwer es fällt«
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Publik-Forum: Herr Vad, in einem offenen Brief, den Sie mit rund 20 weiteren Intellektuellen unterzeichnet haben, fordern Sie einen »konzertierten Vorstoß« des Westens für Verhandlungen mit Russland. Verhandelt hat man auch vor dem 24. Februar. Dann hat Russland die Ukraine überfallen. Seit dem Krieg hat sich Russland sogar geweigert, mit dem Roten Kreuz humanitäre Korridore für Zivilisten zu vereinbaren. Was wollen Sie da verhandeln?
Erich Vad: Russland führt einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen ein Nachbarland, das ist gar keine Frage. Und es ist richtig, dass der Westen aufseiten der Ukraine steht und dem Land hilft, auch mit Rüstungsgütern. Aber dennoch muss man alles dafür tun, um Verhandlungen mit Russland aufzunehmen. Beenden lassen
Johannes Danner 29.07.2022, 07:48 Uhr:
Warum gibt Publik-Forum einem in rechten
Kreisen gefeierten EX-General eine Bühne?
Erich Vad schrieb für Kubitscheks Sezession, einer vom Verfassungsschutz beobachteten rechten “Denkfabrik“, und
für die rechtspopulistische Neue Freiheit.
Er referierte bei der rechten Studentenverbindung Gothia in Berlin.
Er wird von der AFD gefeiert und ist ihr „Stargeneral“ auf Telegram. Er verteidigte die Wehrmacht in der Zeitschrift „Europäischen Sicherheit“: Dort beklagt Vad das „negative und verengte Bild von der Wehrmacht“ bei der Wehrmachtsausstellung.
Er lobte in einem Beitrag für die Sezession die Ideen des Nazistaatsrechtlers Carl Schmitt als "Gegenmittel zu den Ideen der geistigen Verwirrung“ der 68er Bewegung".
Die Bombardierung der Geburtsklinik in Mariupol relativierte er als „Versehen“. Zudem schätzte den Verlauf des Krieges in der Ukraine oft falsch ein. Und dies auch: Putin will nicht verhandeln, sondern laut Lawrow vom 25.07.22 einen Regierungssturz in der Ukraine.
Joachim Bayer-Beck 26.07.2022, 08:14 Uhr:
Den Aussagen von Erich Vad in diesem Interview stimme ich zu. Auch ich glaube, dass an einer diplomatischen Verhandlungslösung nichts vorbeiführt, so schwer dies zur Zeit auch aussehen mag. Ich hätte mir allerdings schon vorher mehr Diplomatie gewünscht und eine glaubwürdigere Einbindung Russlands in eine europäische Friedensordnung. Die durchgeführte und m.E. völlig überflüssige NATO-Osterweiterung sowie die Diskussion um eine weitere Erweiterung waren sicherlich nicht hilfreich.
Nun sind alle Beteiligten in einer sehr schweren Situation und mir scheint der Wirtschaftskrieg gegen Russland trifft vor allem uns in der EU.
Josef Grundner 22.07.2022, 12:55 Uhr:
Die Fehler der Politik von Wandel durch Handel werden in diesem Interview nicht gesehen. Erst die große Abhängigkeit Europas von Russland hat Putin zum Krieg ermutigt. Wenn es zugelassen wird, dass eine Nuklearmacht politische Ziele durchdrücken kann, dann wird die Folge sein, dass jedes Land, das wirtschaftlich und wissenschaftlich in der Lage ist, sich Atomwaffen zuzulegen, dies auch tun, denn Länder ohne Atomwaffen sind dann schutzlos ausgeliefert.
Josef Grundner