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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 13/2024
Der Inhalt:
Religion & Kirchen
Leben & Kultur
Gerade in der Krise sind wir auf Vertrauen angewiesen. Das Anliegen der Konferenz ist es, über die gegenwärtigen Verhältnisse hinauszublicken. (Foto: Felix Konerding)
Die Konferenz »Vertrauen – eine utopische Praxis?« in Lüneburg will das Vertrauen der Menschen in die Zukunft stärken. Wie geht das? Fragen an den Organisator Sven Prien-Ribcke./mehr

Leserbrief
Leise Reaktionen

vom 09.07.2024
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Zu: »Sinn und Sinnlichkeit« (11/2024, Seite 32-37)

Bundespräsident Walter Steinmeier hat auf dem Katholikentag eine Frage gestellt, die eher als Aufforderung zu verstehen ist: »Geben die Kirchen zu wenig Anstoß? Ist ihre Botschaft zu leise, zu blass?« Ausgerechnet Papst Franziskus versucht sich daran – und wird dafür viel gescholten, auch aus den eigenen Reihen. Einerseits ist der Papst in innerkirchlichen Fragen zögerlich, macht Fehler, versucht die Kirche zusammenzuhalten, kann dabei nicht einfach europäische und deutsche Sichtweisen übernehmen. Andererseits ist er in seinen Enzykliken sehr klar: ein System, das aus Natur und Mensch das Letzte herauspresst, hat keine Zukunft, kumulierend in dem Satz: »Diese Wirtschaft tötet!« Das ist nicht leise, entspricht aber der häufig provokanten Klarheit Jesu in seinen Gleichnissen, wenn er vermeintlich unumstößliche Wahrheiten aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet. Leise waren dagegen die Reaktionen des deutschen Katholizismus. Einer inhaltlichen Diskussion ausweichend, verspielt dieser die Chance, mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, die sich berechtigte Sorgen über die Zukunft machen. Was sollen sie mit einer Religion anfangen, die sich nicht kümmert? Bundespräsident Steinmeier erinnerte daran, dass geistige und religiöse Überzeugungen Grundlagen für ein friedliches Gemeinwesen sind, »weil sie ihren Glauben als Dienst an den Menschen sehen«. Die inzwischen fast vergessene katholische Soziallehre habe zur gefundenen Gestalt des Sozial- und Wohlfahrtsstaates in Deutschland viel beigetragen. Wir Katholiken sollten aus unserem ständigen Kreisen um uns selbst ausbrechen und froh sein, dass Papst Franziskus uns Denkanstöße für unseren Umgang mit Mensch und Natur gibt. Werner Schniedermann, Everswinkel

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 13/2024 vom 12.07.2024, Seite 62
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