»Münsteraner Erklärung für eine mutige Kirche« fordern Theologinnen und Theologen die Ausladung des kirchenpolitischen Sprechers der AfD, Volker Münz, vom Katholikentag. Vier Fragen an den Theologie-Professor Norbert Mette (Foto), der zu den Unterzeichnern der Erklärung gehört und lange Jahre Herausgeber von Publik-Forum war" />
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AfD-Politiker vom Katholikentag ausladen?

In der »Münsteraner Erklärung für eine mutige Kirche« fordern Theologinnen und Theologen die Ausladung des kirchenpolitischen Sprechers der AfD, Volker Münz, vom Katholikentag. Vier Fragen an den Theologie-Professor Norbert Mette (Foto), der zu den Unterzeichnern der Erklärung gehört und lange Jahre Herausgeber von Publik-Forum war
von Michael Schrom vom 28.03.2018
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Der Dom zu Münster, Theologe Norbert Mette: Tut der für Mai geplante Katholikentag in der Stadt gut daran, einen bereits eingeladenen AfD-Politiker wieder auszuladen? Mette ist einer von zahlreichen Theologen, die meinen: Ja! Kein Podium für AfD-Positionen! (Fotos: pa/Kappeler; privat)
Der Dom zu Münster, Theologe Norbert Mette: Tut der für Mai geplante Katholikentag in der Stadt gut daran, einen bereits eingeladenen AfD-Politiker wieder auszuladen? Mette ist einer von zahlreichen Theologen, die meinen: Ja! Kein Podium für AfD-Positionen! (Fotos: pa/Kappeler; privat)
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Herr Professor Mette, was hat Sie dazu bewogen, den Appell zu unterschreiben?

Norbert Mette: Dass diese Erklärung von sechs jungen Theologinnen und Theologen, die ich zum Teil persönlich kenne, initiiert worden ist, hat mich gefreut. Schon allein das ist für mich ein Grund, ihr Engagement zu unterstützen. Ich habe aber auch bereits vorher versucht, meine Möglichkeiten zu nutzen, um die Einladung an den kirchenpolitischen Sprecher der AfD rückgängig zu machen. Warum die Position der Katholikentagsleitung von 2016 nicht beibehalten worden ist, kann ich nicht nachvollziehen. Bis in die parlamentarischen Sitzungen hinein bestätigt sich, was der ka

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Britta Baas 29.03.2018, 12:05 Uhr:
@Christian Modehn, genau das ist das Problem, das ich auch sehe: Man meint, mit einer eventuellen Ausladung des AfD-Vertreters habe man quasi die Welt wieder in Ordnung gebracht. Nur noch Gute auf den Podien! Das verkennt aber mindestens zwei Tatbestände: 1. Zahlreiche Komponenten der AfD-Politik sind bereits in anderen Parteien zu finden. Man müsste in Konsequenz dann z.B. auch die CSU zur Partei non grata erklären. Wie lange will man aussieben, statt um Demokratie zu kämpfen? 2. Erkleckliche Anteile des katholischen Restmilieus in Deutschland sind mindestens mit den süddeutschen AfD-Milieus teilidentisch. Ablehnung von Gender-Analysen, Ablehnung der Ehe für alle, Ablehnung der Religionsfreiheit (GG gilt bei vielen offenbar nur für Christen), Ablehnung von Vielfalt usw. DARÜBER müsste dringend auf einem Katholikentag gesprochen werden!

Christian Modehn 28.03.2018, 23:10 Uhr:
Prinzipiell bin ich für die Ausladung beim Katholikentag.Nur sollte gleichzeitig klar sein:In welchen kleinen Gesprächsgruppen an vielen Orten sollte dann zwischen Theologen, Psychologen, Soziologen etc.UND AFD Leuten später debattiert werden. Die Verbindung mit der AFD durch Gespräche sollte um des Friedens willen bleiben! Zumal INNNERHALB der Kirchengemeinden AFD Leute aktiv sind. Wie sind sie zu dieser AFD Nähe gekommen? Ist die offizielle katholische Lehre, etwa zur Homoehe, nicht selbst AFD nahe? Warum stellt man nicht leere katholische Kirchengebäude den Muslims als Moscheen zur Verfügung? Warum liest man in der Messe nicht ein paar Passagen aus dem Koran oder der islamischen Mystik? Wo bleibt der katholische Protest gegen Seehofer und Söder und co gegen "Der Islam gehört nicht zu Deutschland". Es gibt ein (schweigendes) Einverständnis von offizieller und von "Basis"- Seite zu AFD Positionen. DAS ist ein Thema! Christian Modehn, Religionsphilosophischer Salon Berlin.

Giorgio Zankl 28.03.2018, 19:00 Uhr:
Die Argumente Norbert Mettes sind nachvollziehbar. Wenn er fürchtet, dass die AfD das Podium missbraucht, dann darf er nicht für die Einladung sein. Schade ist halt, dass er das fürchtet, denn es heißt, dass er sich niemanden vorstellen kann, der dem AfD-Sprecher und seinen potentiellen Werbeslogans Paroli bieten kann.

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