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Arm in Arm mit dem Papst

Franziskus ist und bleibt in seinem Verhältnis zur Welt ein Südamerikaner. Auf seiner Reise durch Ecuador, Bolivien und Paraguay besuchte er die Seinen – und diese erfuhren sich als verstanden und wertgeschätzt. Der Papst versucht seine Kirche an der Seite der widerständigen Bewegungen zu positionieren. Ein Affront gegen seinen Vorgänger
von Thomas Seiterich vom 11.07.2015
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Der bolivianische Präsident Evo Morales überreicht Franziskus ein Kruzifix aus Hammer und Sichel: Dieses Zeichen, gegeben am 9. Juli,  kann nur ein südamerikanischer Papst richtig verstehen. (Foto: kna)
Der bolivianische Präsident Evo Morales überreicht Franziskus ein Kruzifix aus Hammer und Sichel: Dieses Zeichen, gegeben am 9. Juli, kann nur ein südamerikanischer Papst richtig verstehen. (Foto: kna)
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Franziskus wählte als Reiseziele kleine, von den Auswirkungen des Weltkapitalismus gebeutelte, arme Länder: Ecuador, Bolivien und Paraguay. So reist er auch schon in Europa: Ins arme Agrigent auf Sizilien und nach Lampedusa zu den Flüchtlingen, statt in die Wirtschafts und Kirchenmetropolen Mailand, Genua oder Turin.

In allen drei südamerikanischen Zielländern des Papstes besitzt die kirchliche Befreiungstheologie beträchtlichen Einfluss auf die Regierungspolitik. Ecuadors linkspopulistischer Staatschef Rafael Correa arbeitete zuvor viele Jahre lang als Pastoralreferent – ausgerechnet in der Pfarrei, in der der linkspopulistische Staatschef von Paraguay (Amtszeit von 2008 - 2012), Fernando Lugo, als Priester wirkte. In Bolivien hat die Befreiungstheologie und ihre bolivianischen Märtyrer wie

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Heidrun Meding 22.07.2015:
Jesus, geboren in Betlehem, aufgewachsen als Sohn der Eltern Maria und Joseph in Nazareth, hätte sich mit Sicherheit zum Marxismus bekannt, wenn es ihn seinerzeit gegeben hätte.
Er wandte sich bekanntlich bewusst gegen die Etablierten, die "Pharisäer", heute wären es die "Kapitalisten".
Nur die großen Kirchen vermögen dies nicht zu erkennen und die jesuanische Botschaft entsprechend zu formulieren.
Lediglich Papst Franziskus macht in dieser Hinsicht erste Gehversuche. Ob diese weiterführen, bleibt allerdings dahingestellt.
Nur eine "Theologie der Befreiung" könnte den christlichen Kirchen neuen Drive geben, dazu müssten die christlichen Botschaften allerdings umformuliert werden. Wann dürfen wir damit rechnen?

Paul Haverkamp 14.07.2015, 10:49 Uhr:

Es zählen nur noch Taten!

Mit dem letzten Satz seines Artikels formuliert Seiterich das eigentliche Problem dieses Papstes. Ganz im Sinne von GS,1 redet Franziskus zu Recht über die Ausbeutung der Armen, die hässliche Fratze des Kapitalismus und über die Zerstörung der Natur durch die Industriestaaten. All diese Einlassungen kann ich nur unterstreichen.

Doch die entscheidende Bewährungsprobe spielt sich nicht in Südamerika, sondern in Rom ab.

Hier muss Franziskus den Lackmus-Test bestehen, ob er seinen (medienwirksamen) Worten – z.B. bei der Weihnachtsansprache an seine Kardinäle – auch mit Hilfe von substantiellen Reformschritten die kath. Kirche ins 3. Jahrt. zu führen in der Lage ist.

Bisher hat dieser Papst nur mit Worten und Gesten brilliert.

Gemessen wird er jedoch ausschließlich an der Beseitigung des seit 50 Jahren bestehenden innerkath. Reformstaus.

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