Zum Tod von Papst Benedikt XVI.
Der einsame Kämpfer
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Dieser Text hat unsere Leserinnen und Leser im vergangenen Jahr besonders interessiert. Er erschien am 31.12.2022.
Eine steilere Kirchenkarriere lässt sich nicht denken. Joseph Ratzinger, am Karsamstag 1927 geboren und am selben Tag getauft, Sohn eines niederbayrischen Polizisten, lehrte 19 Jahre lang an deutschen Fakultäten katholische Theologie (1958-1977), verfasste 1968 den Bestseller »Einführung ins Christentum«, an den sich Altersgenossen und Schüler noch heute erinnern und nahm im Alter von erst 36 Jahren als Berater am 2. Vatikanischen Konzil teil (1963-1965). Vier Jahre war er Erzbischof von München (1977-1981), 24 Jahre Präfekt der römischen Glaubenskongregation und engster Vertrauter von Johannes Paul II. (1981-2005). Seine Karri
Josef Grundner 13.01.2023, 11:17 Uhr:
Der Artikel ist ausgewogen und gerade darin problematisch, denn es entsteht der Eindruck, als seien Positives und Negatives im Leben des Papstes ausgewogen. Davon kann aber keine Rede sein. Mit Papst Johannes Paul II. war diese Ära von einem Konservatismus geprägt, der die Kirche heute in einen lebensbedrohlen Zustand gebracht hat. Ratzinger hat nie zu einem fruchtbaren Dialog mit der Moderne gefunden. Indem er rigoros fortschrittliche Theologen ins Abseits stellte, hat er massiv der Kirche geschadet. Kein Unternehmen kann es sich leisten, die besten Köpfe zu beseitigen. Sein Kampf gegen den Relativismus zeigt, dass er Forschungsergebnisse verschiedenster Wissenschaften nicht zur Kenntnis nahm. Leider kann man auch von dem jetzigen Papst nicht erwarten, dass er den Scherbenhaufen beseitigen wird. Quo vadis, kath. Kirche?!
Franz-Steinleitner 05.01.2023, 10:06 Uhr:
Die Causa Papst Benedikt XVI zeigt eindringlich, was wissenschaftlich längst bewiesen ist und wir viel mehr beachten müssten: noch so viel Wissen und Intelligenz schützt nicht vor fundamentalem Irrtum und striktem Leugnen von Fakten. Je intelligenter und wissender ein Gehirn ist, umso mehr neigt es - und hat es bewiesener Maßen die Fähigkeit zum Selbstbetrug. Ich halte die sprachlich hochfliegenden Ergüsse dieses Herrn für weitgehend erfundenen und inhaltlosen Unsinn. Herr Ratzinger hat zudem schlicht menschlich schwer gefehlt und viel Leid verursacht.
Ich bin sokratisch-ignostischer Atheist, allso in Ratzingers Augen ein Irrer, wenn nicht sogar ein Teufel. Damit kann ich gut leben.
Wir brauchen keine Ratzingers, sie stören und bremsen die Entwicklung der Menschen zum Besseren. Man kann seinen Namen durch viele anderer katholischer Würdenträger ersetzten.
Herr Ratzinger ruhe in Frieden.
Wer will, darf gerne Steine auf mich werfen, man beachte meinen Namen.
Ch. Hartmann 31.12.2022, 12:17 Uhr:
Eine sehr ausgewogene Würdigung, die das Gute an Benedikt nicht idealisierend und die Kritik an ihm nicht polemisch geraten lässt. Danke!