Der Mensch im Kreis
Der Kreis, ganz klein erst und dann doch ganz groß,
unsichtbar erst und reißt dann mehr und mehr
die Kleinen und die Großen, wenn sie woll’n,
hin und her und weg von mir und dir.
Ich spanne Kraft, die unsichtbar und wild,
dagegen, um die Wellen aufzuhalten,
weil ohne Kraft, die ganz im Zentrum steht,
die Wellen draußen wirkungslos verroll’n.
Du kleiner Mensch glaubst wirkungsvoll zu sein,
wenn dir der Kreis am Herzen liegt ganz eng.
Und dann mit Kraft schließt du die Tür, die bald
aufreißen soll, weil Du es sicher willst.
Jedoch kann Kreis und Kraft und Zentrum nur,
was in der tiefsten Seele Wurzeln hat,
geschlagen in der Zeit, da noch kein Kreis
und keine Tür dem Fühlen Grenzen zog.
Liebe, willenlos mit reinen Händen
am Tag bei Licht geheget und verwöhnt,
wird in der Nacht in Träumen abgelegt,
um dann des Tags aufs Neue aufzustehn ...
unverändert in der Zeit und jetzt,
da keiner weiß, wer uns so hetzt ...
Der Mensch im Kreis,
der alles weiß ...
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Dies ist ein Beitrag im Rahmen des Erzählprojektes von Publik-Forum »Die Liebe in Zeiten von Corona«. Wir laden unsere Leserinnen und Leser ein zu unserem Erzählprojekt: Bitte schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen, Nöte, Ängste und Ihre Zuversicht in Zeiten von Corona.