Zum Tod von Jürgen Moltmann
Der Theologe der Hoffnung
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Jürgen Moltmann mochte New-Orleans-Jazz: »Dieser Leichenzug, wo erst getragene Trauermusik gespielt wird und dann schlägt das plötzlich um in Tanzmusik.« Unerwartet bricht das Neue und Frohe in die traurige Gegenwart. Berühmt wurde Jürgen Moltmann 1964 mit der »Theologie der Hoffnung«. Er wollte »Das Prinzip Hoffnung« des marxistischen Philosophen Ernst Bloch, eine Säkularisierung der jüdisch-christlichen Hoffnung, wieder auf seine theologischen Ursprünge zurückführen. Der springende Punkt war für ihn der Tod: »Solange der Tod bleibt, so lange können Menschen nicht endgültig zu Hause sein.«
Gegen den Tod stellte Moltmann nicht nur die Hoffnung auf die Auferstehung des Einzelnen, sondern eine Hoffnung auf die Verwandlung der Welt zum Reich Gottes, das sich schon in der Gegenwart ausbreite
Wilfried Lietzau 12.07.2024:
Danke für die Würdigung von Jürgen Moltmann mit seinem Blick auf die Zukunft aus den Möglichkeiten Gottes heraus zu überraschend Neuem. Wenn Christoph Fleischmann diesen Hoffnungsglauben in engem Zusammenhang mit dem früheren Modernisierungsoptimismus sieht, greift er meines Erachtens zu kurz. Gerade die heutigen Krisen, die aus dem »Weiter so« des Fortschrittsglaubens entstanden sind, fordern ein radikales Neu-Denken: Handeln gegen den Klimawandel, Suche nach Frieden entgegen der wachsenden Militarisierung des Denkens, die Menschenrechte, die nicht an den EU-Außengrenzen enden dürfen, weltweite Gerechtigkeit. Ich glaube, dass die Hoffnung auf neues Denken auf die Möglichkeiten Gottes hin weiterhin sehr aktuell ist.