Enzyklika wider den Egoismus
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Eine solche Enzyklika hat es noch nie gegeben. Ein Papst bekennt, dass ihn die Begegnung mit einem Muslim zu seinem Text inspiriert hat. Dass die Welt eine neue Kultur braucht. Und dass »politische Liebe« in Zeiten der Krise vonnöten sei, um wirklichen Frieden zu schaffen. Einen Frieden, der »alle räumlichen Grenzen übersteigt«.
Die stark interreligiöse Ausrichtung der Enzyklika ist einerseits auf eine Begegnung des Papstes mit Großimam Ahmad al-Tayyeb 2019 in Abu Dhabi zurückzuführen. Sie hat bei Franziskus offenbar tiefen Eindruck hinterlassen. Andererseits erschöpft sich die Enzyklika nicht im Rückgriff auf diese gute zwischenmenschliche Erfahrung.
»Ein demütiger Beitrag«
Sie nimmt theologische Anleihen beim Islam, spricht über die
Georg Lechner 17.10.2020, 10:11 Uhr:
Die Absage an die frühere Lehre vom "gerechten Krieg" und das Nein zur Todesstrafe berühren keine derartig vitalen Interessen / Machtfragen wie das leider noch verbreitete exklusive Weiheverständnis. In diesem Punkt sieht sich Bergoglio der Drohung der Exkommunikation ipso facto durch die reaktionäre Riege gegenüber. Wie Sie selbst im Artikel "Der Statthalter über das Amtsverständnis von Kardinal Woelki herausgearbeitet haben, zieht Woelki aus den von ihm für unveränderlich gehaltenen Punkten (wie diesem) sein Rollenverständnis. Wer damit bricht, hat für ihn den Boden der katholischen Tradition verlassen.
Eine derart doktrinäre Einzementierung hat allerdings keine Zukunftsfähigkeit, wie die Weltgeschichte lehrt. Ein amtsenthobener Priester hat es auf den provokanten Nenner gebracht: Todesursache Unfehlbarkeit