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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 19/2020
Der Inhalt:

Enzyklika wider den Egoismus

Franziskus hat seine drittes päpstliches Rundschreiben veröffentlicht. »Fratelli tutti« offenbart einen Mann, der der Weltgesellschaft weit voraus denkt. Seine eigene Kirche nimmt er dabei kaum in den Blick.
von Britta Baas vom 05.10.2020
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Der Papst unterzeichnet sein Lehrschreiben: Nicht zufällig wählte er dafür Anfang Oktober die Basilika San Francesco in Assisi. Dort liegt das Grab des heiligen Franziskus (Foto: KNA)
Der Papst unterzeichnet sein Lehrschreiben: Nicht zufällig wählte er dafür Anfang Oktober die Basilika San Francesco in Assisi. Dort liegt das Grab des heiligen Franziskus (Foto: KNA)
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Eine solche Enzyklika hat es noch nie gegeben. Ein Papst bekennt, dass ihn die Begegnung mit einem Muslim zu seinem Text inspiriert hat. Dass die Welt eine neue Kultur braucht. Und dass »politische Liebe« in Zeiten der Krise vonnöten sei, um wirklichen Frieden zu schaffen. Einen Frieden, der »alle räumlichen Grenzen übersteigt«.

Die stark interreligiöse Ausrichtung der Enzyklika ist einerseits auf eine Begegnung des Papstes mit Großimam Ahmad al-Tayyeb 2019 in Abu Dhabi zurückzuführen. Sie hat bei Franziskus offenbar tiefen Eindruck hinterlassen. Andererseits erschöpft sich die Enzyklika nicht im Rückgriff auf diese gute zwischenmenschliche Erfahrung.

»Ein demütiger Beitrag«

Sie nimmt theologische Anleihen beim Islam, spricht über die

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Georg Lechner 17.10.2020, 10:11 Uhr:
Die Absage an die frühere Lehre vom "gerechten Krieg" und das Nein zur Todesstrafe berühren keine derartig vitalen Interessen / Machtfragen wie das leider noch verbreitete exklusive Weiheverständnis. In diesem Punkt sieht sich Bergoglio der Drohung der Exkommunikation ipso facto durch die reaktionäre Riege gegenüber. Wie Sie selbst im Artikel "Der Statthalter über das Amtsverständnis von Kardinal Woelki herausgearbeitet haben, zieht Woelki aus den von ihm für unveränderlich gehaltenen Punkten (wie diesem) sein Rollenverständnis. Wer damit bricht, hat für ihn den Boden der katholischen Tradition verlassen.
Eine derart doktrinäre Einzementierung hat allerdings keine Zukunftsfähigkeit, wie die Weltgeschichte lehrt. Ein amtsenthobener Priester hat es auf den provokanten Nenner gebracht: Todesursache Unfehlbarkeit

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