Franziskus und der Donnerschlag
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Das ist ein Donnerschlag. So etwas hat der Vatikan in acht Jahren unter dem Bedenkenträger Papst Benedikt XVI. nie erlebt. Exakt einen Monat nach seinem Amtsantritt richtet Papst Franziskus einen »Rat der Weisen« ein – für die dringend nötige Reform des Machtapparats der römischen Kurie. Eine Aufgabe, vor der der Gelehrtenpapst aus Bayern stets zurückgeschreckt war und schließlich kapituliert hatte. Italiens führende Tageszeitung La Repubblica kommentiert den Vorgang als »Revolution«.
Franziskus ist offenbar zu klug, um die haarige Aufgabe der Kurienreform alleine zu schultern. Und der Papst aus Argentinien ist ein erfahrener Teamspieler, anders als Benedikt, der die anstehenden Aufgaben gerne im Alleingang schulterte. Franziskus berief nun acht Kardinäle in seine
Barbara Feldhammer 29.04.2013, 10:25 Uhr:
Sehr geehrter Herr Seiterich,
danke für den ausführlichen Artikel "Donnerschlag"!
Bedauerlicherweise haben Sie immer noch das Bedürfnis, Vergleiche zu ziehen; hier ist es mal wieder Benedikt. In seiner jetzigen Situation halte ich das für sehr unfair und wenig souverän. Nachzukarten ist für mich kein guter Stil. Ich kenne das aus meiner Beratungsarbeit, wo Klienten/Klientinnen lange und mit aller Macht an ihren Negativbildern festhalten (müssen), bis sie nach und nach die Welt und die Menschen nicht mehr nur schwarz/weiß sehen. Der Artikel ohne die Verweise auf Benedikt, wäre für mich einfach nur gut gewesen.
Solche Sätze und Stellungnahmen waren für mich mit ein Grund, PF abzubestellen. Ich gehörte zu denen, die von der 1. Stunde an dabei waren!
Ihnen und dem Radaktionsteam wünsche ich die Gabe, Dinge manchmal auch lassen zu können.
Trotz allem: Alles Gute für PF!
Viele Grüße
Barbara Feldhammer
--
Beratungspraxis Barbara Feldhammer
Dialogische Gestaltberatung
Paul Haverkamp 17.04.2013, 17:45 Uhr:
Arnold Eichmann schreibt u.a.: „Was in der Kirche völlig fehlt, sind Management- und Führungsqualitäten.“ - Das ist eine sehr wichtige Aussage.
Sie wird unterstrichen durch Untersuchungen von den Ergebnissen des ehemaligen McKinsey-Beraters Prof. Dr. von Mitschke-Collande, der ein wichtiges Buch dazu mit dem Titel „Schafft sich die katholische Kirche ab?“ geschrieben hat; kirchlich geadelt wird das Buch durch ein Vorwort von Kardinal Lehmann.
Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen; die von Mitschke-Collande erarbeiteten Ergebnisse stimmen übrigens in weiten Teilen mit der im Januar veröffentlichten Sinus-Studie überein.
U.a. heißt es bei Mitschke-Collande: „Ein ‚Weiter so’ beschleunigt die Krisenspirale und führt direkt in die Bedeutungslosigkeit.“
Ich möchte eine herzliche Leseempfehlung aussprechen!
Arnold Eichmann 16.04.2013, 21:09 Uhr:
Mit jedem neuen Artikel über den neuen Papst ist meine ursprüngliche Skepsis sukzessive gewichen und hat der Hoffnung Platz gemacht. Besonders hoffnungsvoll hat mich die Nachricht von der Einsetzung eines „Rates der Weisen“ gestimmt. Ich habe nach einem Wirtschaftsstudium 30 Jahre lang in leitender Stellung in der Privatwirtschaft gearbeitet. Mit 50 Jahren habe ich noch ein Theologiestudium absolviert und hernach 15 Jahre lang in der kirchlichen Erwachsenenbildung gearbeitet. Ich fühle mich infolgedessen berufen, die beiden „Organisationssysteme“ gut miteinander vergleichen zu können. Was in der Kirche völlig fehlt, sind Management- und Führungsqualitäten. Insbesondere fehlt eine Diskussion- und Konfliktlösungskultur. Probleme werden einfach ausgesessen. Da die Wirtschaft schon längst erkannt hat, dass sich Führungspannen negativ auf die Betriebs-kultur und den Produktionsablauf auswirken können, müssen angehende Führungskräfte Führungskurse absolvieren.
Paul Haverkamp 16.04.2013, 13:47 Uhr:
Gestern wurden Meldungen bekannt, dass Papst Franziskus einen kritischen Bericht über die Arbeit von Ordensschwestern in den USA aus der Zeit seines Vorgängers Benedikt XVI. unterstütze. Die Kirchenleitung wirft den Nonnen zu liberale Positionen etwa in Fragen der Empfängnisverhütung vor.
Zudem frage ich mich, ob sich Franziskus mit der Wahl von Marx nicht ein Kuckucksei ins Nest gelegt hat. Von Franziskus ist bekannt, dass er in Buenos Aires unter ärmlichsten Verhältnissen als Kardinal ein Vorbild für die Ärmsten der Armen war. Von Marx ist bekannt, dass er ein rücksichtsloser Karrierist ist (vgl. Suspendierung von Hasenhüttl)
Marx hat sich zudem im letzten Jahr in Rom einen Palazzo mal eben für fast zehn Millionen Euro geleistet mit zehn Gästezimmern, aber in praktischer Nähe zum Hl. Stuhl.
Meine Vermutung: Wir werden als europ. Reformverfechter möglicherweise noch viele Enttäuschungen erleben.