Gedanken in Zeiten von Corona
Ich habe in dieser schwierigen Situation angefangen, eine Art Gedichts-Tagebuch, welches lustigerweise den Namen »Gedanken in Zeiten der Corona« trägt, zu schreiben. Zwei von diesen »Gedanken« möchte ich hier vorstellen:
Der Atem der Erleichterung
Die Vögel besingen
den neu geborenen Tag,
der sich sanft über uns legt.
Fangen wir nochmals an
und verweilen wir nur
bei den royalen Glanzpunkten
unserer Erinnerungen
und lassen alles weitere verdampfen
von der reinigenden Morgensonne.
All die Kriege im Kopf
werden verhandelt und nicht mehr bekämpft.
Die Lähmung im Geiste
ist kein vorbestimmtes Naturgesetz.
Die heilige weiße Taube
des allumfassenden Friedens
gleitet auf den leuchtenden Schwingen
der erlösenden Sonnenstrahlen zu unseren Herzen.
Ihr gurrender Singsang
wird auf einer Welle der Hoffnung zu uns getragen.
Ich ergreife deine Hand
und zusammen öffnen sich unsere
im Gleichklang befindlichen Herzen
der geliebten Geburt
unserer neuen Utopie.
Zuversicht
In unseren Händen halten wir mit Zuversicht die Landkarte
zum gelobten Land der zukünftigen Erwartungen,
entrissen aus den Händen der Götter des Schicksals.
Wir schwingen uns zu den freimütigen, selbst bestimmten
tanzenden Wanderern auf,
den Glücksbogen unserer eigenen Verheißung folgend.
Distanzen verwischen wie die Wege der Tränentropfen
auf den vor Schmerzen gebrandmarkten Gesichtern.
Und es türmen sich Gebirge wie betende Hände,
und erpicht, den Glauben an den gemeinsamen Boden
in den ewigen Fels zu meißeln, erkennen wir,
die letzte Grenze erstreckt sich mehr in uns
als vor unseren Augen.
Dieses unverwüstliche Gestein des Vertrauens
wird eines Tages uns zu Füßen liegen und wir,
auf diesen breiten Schultern dieses schönen Gefühls stehend,
erblicken durch unsere Augen die rot schimmernde Morgensonne,
wie sie den Boden unserer verheißungsvollen Zukunft küsst.