Gott und seine Optimisten
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Stadtluft macht frei«, heißt ein altes Sprichwort. Wer sich im Mittelalter als Leibeigener in die Stadt rettete und dort ein Jahr nicht von seinem Fronherrn entdeckt wurde, war tatsächlich frei. Dem entbehrungsreichen Leben auf dem Land entkommen, musste man immer noch hart arbeiten. Aber man konnte seiner eigenen Wege gehen. Frei macht Stadtluft noch heute. Die Fronherren gibt es nicht mehr. Geblieben aber ist der Nimbus der Stadt: Hier lässt sich frei atmen, frei denken und glauben!
Der Kontrolle neugieriger Nachbarn entzogen, den dörflichen Rollenmustern entfleucht, kann der Mensch in der urbanen Offenheit baden. Allerdings, so scheint es, darf er dabei in gewissen Kreisen eine ungeschriebene Regel nicht verletzen: Sprich nicht über deinen Glauben! Denn es könnte sein, dass man dich dann f
Georg Lechner 29.01.2016, 16:45 Uhr:
Der abschätzige Blick auf die Religion ist vor allem da noch virulent, wo die Flucht aus Rollenerwartungen, Gruppenzwang und traditionellen Strukturen (wenn etwa der einzige Chor in der Gemeinde der Kirchenchor ist) das Bewusstsein prägt. Dann kommen Formulierungen wie "Religion ist Privatsache. Man behellige mich nicht damit." Daneben gibt es noch die militant antikirchlich eingestellten Personen, die in ihrem Materialismus nicht von der religiösen Überlieferung gestört werden wollen. Diese betonen besonders den Gegensatz zwischen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und wörtlich genommenen Bibeltexten. Eine zahlenmäßig eher kleine Gruppe wirft der religiösen Überlieferung gezielte Verdummung und Machtgier vor, indem sie die Menschen mit der Illusion eines Lebens nach dem Tode emotional abhängig mache.