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»Gut, dass wir gesprochen haben!«

Seit vier Jahren veranstalten die katholischen Bischöfe Deutschlands einen Gesprächsprozess. Die Stimmung ist gut. Doch viel mehr ist dabei bislang nicht herausgekommen. Und das wird wohl auch so bleiben. Zwischenruf eines gequälten Beobachters
von Thomas Seiterich vom 24.09.2014
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»Gut, dass wir gesprochen haben!« Ein Satz, der je nach Kontext nichts oder vieles aussagt. Man kann mit ihm eine gewisse Inhaltsleere überbrücken. Dann steht das Kommunikative im Vordergrund. Die Einschätzung »Es ist gut, dass wir miteinander sprechen«, bekommt man von vielen Teilnehmenden des »Gesprächsprozesses« in der katholischen Kirche zu hören, wenn man nachfragt: Was sind denn nun erste Ergebnisse? Gibt es Reformen, die aus dem Dialogprozess erwachsen, bei dem die Deutsche Bischofskonferenz der Gastgeber ist?

Im Herbst 2010, als die Glaubwürdigkeitskrise der katholischen Kirche infolge der Missbrauchs- und Vertuschungsskandale katastrophaler war als je zuvor, erfand der damalige Vorsitzende der Bischofskonferenz, Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch, seine Dialog-Initiative. Sein Mut

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Wolfgang Dettenkofer 26.09.2014:
Fragen, die ich gerne gestellt hätte:
1. Wie schafft diese Kirche es, dass aus der Botschaft Jesu nicht weiterhin ein Von-oben- nach-unten herausgelesen wird, sondern ein geschwisterliches Miteinander? Wann bleiben Vorsteher und Lehrer auch Diener und Hörer?
2. Wie hat der Verzicht darauf, von der Zeugungsmöglichkeit Gebrauch zu machen („den fruchtbaren Acker Frau zu besamen auf dieser Scheibe Erde“) , das ganze Miteinander verändert und verunstaltet, das Teilen und Mitteilen aus der Balance gebracht in Richtung Rechthaberei, Herzenhärte, Reichtums- und Gewaltspirale?
3. Inwieweit bringt die Priesterweihe Gott näher oder unmittelbarer, und inwieweit macht die Frau den Mann für den Kult unfähig?
4. Geht GemeindevorsteherIin wirklich nur hauptamtlich oder doch auch nebenberuflich und ehrenamtlich? Wie handhabte dies der Zeltmacher Paulus gleich wieder? (Apg 18,3)

Heidrun Meding 26.09.2014:
Autor Thomas Seiterich schreibt von fehlender "kämpferischer Bereitschaft" deutscher Prälaten gegenüber den Hartlinern der römischen Kurie, allen voran Kardinal Gerhard Ludwig Müller.
Warum denn sollten deutsche Bischöfe mit der römischen Kurie anlegen?
Sie leben gutversorgt in ihren Bistümern und sind überwiegend bestrebt, unnötigen Ärger präventiv zu vermeiden.
Die sogenannten progressiven im Bischofskollegium wissen nur zu gut, dass sie mit ihrer angeblichen Progressivität gewisse Grenzen nicht überschreiten dürfen, damit Kardinal Müller keine Gelegenheit erhält, diese "Unangepassten" kaltzustellen.
Es macht keinen Sinn, weiter auf innerkirchliche Reformen zu warten oder diese zu erhoffen, denn es wird sie nicht geben.
Dazu sitzen zu viele Altvordere in der ersten Reihe dieser Institution. Und auch sie sitzen dort gutversorgt, warm und trocken in der Hoffnung, das alles so bleibt, wie es war und ist.

Paul Haverkamp 25.09.2014, 10:01 Uhr:
Während viele Kleriker Angst vor jeder Form von Veränderung zeigen, rennen sich reformorientierte Laien immer wieder ihre Köpfe vor den Betonmauern der klerikalen Reformverweigerer wund; die Vergeblichkeit der Dialogbemühungen hat auch bei ihnen zu einer Kommunikationsverdrossenheit mit den Klerikern geführt; sie spüren ihre Hilflosigkeit und Ohnmacht vor den autoritären Strukturen und sehen zunehmend ihr Heil darin, aus der Kirche auszutreten.

Wenn es jedoch zu einem partneradäquaten Diskurs kommen soll, müssen die Spielregeln geklärt sein: Laien müssen die Zusage bekommen, dass sie nicht nur ihre Meinung vortragen dürfen (wie gnädig!), sondern auch mitbestimmen können am Ende eines Diskurses, wenn über Reformen und Veränderungen abgestimmt wird.

Entweder d. Bischöfe akzeptieren die Dialogvorgaben und das Communio-Prinzip des 2. Vatik. oder d. Laien sollten öffentlich erklären, dass sie nicht bereit sind, eine Feigenblattveranstaltung d. Bischöfe zu unterstützen.

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