Brasilien
Indigene ohne Schutz
180 Indigene seien im vergangenen Jahr in Brasilien ermordet worden. In 309 Fällen seien Teile indigener Schutzgebiete besetzt worden, um dort Rohstoffe illegal auszubeuten. Das gab die kirchliche Fachstelle für Indigenenfragen in Brasilien (Cimi) in ihrem Gewaltbericht für das Jahr 2022 bekannt. Ein Problem sei auch die hohe Kindersterblichkeit unter Indigenen: In den vier Jahren der Bolsonaro-Präsidentschaft seien mehr als 3 500 Kinder unter vier Jahren gestorben und damit ein Drittel mehr als in den vier Jahren zuvor. »Die internationale Gemeinschaft darf nicht länger tatenlos zusehen, wie Indigene ermordet, ihre Territorien ausgebeutet und damit auch die für das Überleben der ganzen Menschheit notwendigen natürlichen Ressourcen unwiederbringlich vernichtet werden«, erklärte Martin Maier, Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, das die Cimi unterstützt.