Die Liebe in Zeiten von CoronaLange Weile
vom 27.08.2020
Die Regionalbahn
kommt nicht.
Personenschaden
durch die Krise
flüstert jemand.
Bahnhofsgaststätte: Geschlossen
wegen Infektionsgefahr.
Drei Mitreisende
warten im zwei-Meter-Abstand.
Verlorener
Anschluss.
Die Zeit
macht sich im lockdown breit,
verweilt bei mir:
Birken zählen, Ahörner,
sind das Friedenstauben?
Ratten in den Gleisen,
in die Armbeuge geniest.
Ob der nächste Zug
tatsächlich
in zwei Stunden kommt?
Kalter Ostwind lähmt
den Kopf, OP-Maske nach oben.
Geschleudert aus den Fahrplänen
holt die Erde Luft.
Meine Füße ziehen Kreise.
Niemand weiß, wie lang das dauert.
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Datum der Erstveröffentlichung: 23.08.2020
Dies ist ein Beitrag im Rahmen des Erzählprojektes von Publik-Forum »Die Liebe in Zeiten von Corona«. Wir laden unsere Leserinnen und Leser ein zu unserem Erzählprojekt: Bitte schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen, Nöte, Ängste und Ihre Zuversicht in Zeiten von Corona.
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