Mutter Corona?
Mutter wurdest du
genannt.
Früher.
Mutter?
Was bist du für eine Mutter?
Eine, die ihre Kinder frisst.
Einst Heilige,
Fürsprecherin,
Lebensschützerin.
Jetzt Medusa
mit den Schlangenköpfen.
Ja, Stille bringst du
in unseren hektischen,
überbeanspruchten Alltag,
von uns selbst gemacht.
Aber um welchen Preis?
Totenstille.
Leichenberge unter südlicher Sonne.
Beerdigungen ohne Trauergemeinde,
Gottesdienste ohne Menschen,
Online als kläglicher
Ersatz.
Aber immerhin etwas.
Nicht genug!
Wo bleibt das Leben?
Du frisst es auf,
gierig,
alt und jung,
trennst Großeltern
von ihren Enkeln,
lässt Kranke und Pflegebedürftige
verhungern nach Besuchen,
Umarmungen,
raubst Kindern ihre
Kameraden, ihre Freunde,
zwingst Familien
auf engsten Raum,
beraubst Menschen
ihrer Arbeitsstellen.
Was willst du
noch von uns?
Lass es uns wissen!
Damit wir
klug werden.
Falls das noch
möglich ist….
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Dies ist ein Beitrag im Rahmen des Erzählprojektes von Publik-Forum »Die Liebe in Zeiten von Corona«. Wir laden unsere Leserinnen und Leser ein zu unserem Erzählprojekt: Bitte schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen, Nöte, Ängste und Ihre Zuversicht in Zeiten von Corona.