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Totentanz und »guter Hirte«

von Wolfgang Lenk
vom 05.05.2020
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Satirisch-fromme Betrachtung

Ein seltsamer Totentanz geht um die Erde. Die Totengöttin, der alles dient, trägt den Namen »Corona« – die Krone. Kinder haben vielleicht genau richtig verstanden, wenn sie sagen, Corona habe dies oder das verboten.

Ihrem Befehl und dem Befehl ihrer Diener folgend, verweigern Menschen Berührung und Umarmung; sie verstecken ihr halbes Gesicht. Kindern wird der Unterricht in persönlichem Umgang mit Lehrkräften, Mitschülerinnen und Mitschülern verweigert; auch dürfen sie keine normalen Spiele mehr spielen. Alten in Heimen und Sterbenden wird verwehrt, von ihren Angehörigen besucht und auf dem letzten Weg begleitet zu werden; stattdessen maskieren sich Pflegekräfte, sodass demente Alte eher ein Gespenst als eine menschliche Gestalt erkennen. Selbst in Gottesdiensten – wenn sie denn erlaubt werden – wird verboten, gemeinsam zu singen. Die emotionale Ebene menschlicher Beziehung wird auf ein digital vermittelbares Maß eingedampft. Die Flüchtlinge an den Grenzen Europas sind unendlich weit weg. Demonstrationen sind unmöglich geworden. Fachleute sinnieren öffentlich, ob man den Menschen Chips einpflanzt, die Erkrankungen sofort in einer Zentrale anzeigen – der Überwachungsstaat nach chinesischem Vorbild winkt; er hat ja auch in deutscher Geschichte gute Anknüpfungspunkte. Angst beherrscht weitgehend das Leben.

Die digitale Industrie freut sich über steigende Gewinne. Es redet niemand mehr über Elektrosmog und die ungeklärten Auswirkungen des modernisierten Mobilfunk-Netzes 5G auf das organische Leben. Die Pharma-Industrie öffnet die Hände für kräftige Subventionen.

Angeblich dient das alles dem Leben. Tut es das wirklich?

Leben ist Beziehung, Begegnung, Berührung. Leben ist Freiheit und Achtung vor anderen und Sorge füreinander. Mit der paradoxen Wendung »Beziehung durch Abstand« lässt sich das alles nicht schönreden.

Der »gute Hirte« – Jesus – ging zu den Aussätzigen und durchbrach den vorgeschriebenen und mit Glöckchenklang signalisierten Abstand. Er suchte Nähe und heilte durch Berührung. Sein Jünger Franziskus umarmte die Ansteckenden – ohne Angst vor dem Tod. Paul Gerhard sang gegen die Pest- und Seuchenangst seine Trostlieder, als Berlin um die Hälfte seiner Bewohner reduziert war.

Die Weise, wie der Kampf gegen Corona durch Angstmachen und Ausgrenzung geführt wird, erscheint mir als Dienst im Namen der Todesgöttin, an die niemand wirklich glaubt – deren Tanz aber alle mittanzen.

»Alternativlos« gilt wieder einmal, was eine schmale Elite von »Fachleuten« zusammen mit maßgeblichen Politikern ohne Mitbestimmung des Volkes durch seine verordneten Vertreter beschließt. Alternativlos wird nur in Diktaturen regiert! Dabei gibt es genügend Stimmen auch erfahrener Mediziner, die andere Wege empfehlen als Abschottung und Durchimpfung: Stärkung der Abwehrkräfte, Entfaltung der Lebensfreude und selbstverständlich auch Begleitung der Erkrankten mit unterschiedlichen Wegen der Medizin. Doch abweichende wissenschaftliche Meinungen und Einschätzungen werden entweder ignoriert oder als unwissenschaftlich abgelehnt.

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Ähnlich wie die Kirchen in Mittelalter und Neuzeit eigenständiges Denken – auch wenn es bestens begründet war – als Irrlehre verdammten, wird ein offener Diskurs im Entscheidungsprozess über den Umgang mit Corona verweigert. Für die Alternativlosigkeit stehen nicht Priester, sondern »Halbgötter in Weiß«.

Tragen also auch wir die Masken des Totentanzes im Gehorsam gegen das äußere Gesetz – in Rücksicht auf die Schwachen und in liebevoller Fürsorge für die Gefährdeten. Gehen wir sorgsam mit unserer eigenen Gesundheit um. Unterwerfen wir aber niemals unsere Herzen und Gewissen der Angst auslösenden Macht der Todesgöttin, die uns durch alle Medien einschüchtern will!

Im Herzen vertrauen wir dem Gott des Lebens und seinem guten Hirten, der verspricht: »Ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen« (Johannesevangelium 10, 28). Wo es möglich ist, stehen wir darum auf gegen die Zerstörung und Eingrenzung elementarer Lebensäußerungen und Beziehungsmöglichkeiten; stehen auch auf dagegen, dass elementare Grundrechte außer Kraft gesetzt werden.

Leben wir in Freude, verspotten die Todesgöttin und alle, die ihre Angst verbreitende Macht verstärken. Verlachen wir auch die Angst, wenn sie im eigenen Herzen aufzusteigen beginnt!

Denn wir leben im Schutz und aus der Kraft des einen guten Hirten.

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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Schlagwörter: Corona Angst
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