Wir sind alle aufgefordert nachzudenken
Sie regen mich an, zu schreiben, wie ich diese Zeit erlebe.
Ich denke, irgendwie sind wir alle gefragt und aufgefordert nachzudenken. Ich denke, es muss für uns alle eine Zeit der Besinnung sein: Wo ist meine Lebensgrundlage, wo bleibt meine Bescheidenheit angesichts unserer Erdausbeutung. Alles ist so oberflächlich geworden.
Ich lebe allein. Mein Mann ist vor gut einem Jahr gestorben. Er fehlt mir sehr, und doch fühle ich auch jetzt in vielen Begebenheiten sein Dasein. Nun zu dem, was mich trägt: Das sind meine Erlebnisse – Erfahrungen, mein Glaube und Vertrauen auch jetzt in dieser Zeit.
Was tue ich? Zuerst mein Alltägliches. Friedrich Weinreb schreibt in seinem Buch »Was ist beten«, mein Gebet, das bin ich. Und so bete ich besonders in diesen Tagen für alle, die heute sterben:
Guter Gott, nimm sie auf in deine Herrlichkeit,
für alle Verzweifelten bitte ich um Vertrauen in Gottes Liebe für alle,
für die Ratlosen und Ungläubigen um Erkenntnis und Kraft.
Es gibt Lieder und Gebete, die ganz mein geworden sind, zum Beispiel
»Großer Gott meines Lebens« von Gertrud von le Fort,
von Eugen Drewermann seine Bücher, zum Beispiel
»Eine Liebe stärker als der Tod«,
»Vertrauen kann man nur auf Gott«,
von Friedrich Weinreb: »Was ist beten?«
»Innenwelt des Wortes im Neuen Testament«.
Bücher von Elmar Gruber, Richard Rohr, Jörg Zink.
Die Autoren führen mich vielfach in meine eigene Lebensmitte. »Ja, lesen ist: zu sich kommen.«
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