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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 7/2022
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Friedensethik
»Ziviler Widerstand wirkt«

Waffenlieferungen an die Ukraine? Die großen Kirchen vertrauen zu sehr auf den Mythos der erlösenden Gewalt, sagt der Mennoniten-Pastor Benjamin Isaak-Krauß im Interview. Stattdessen sollten sie den gewaltfreien Widerstand unterstützen.
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Ihr seid nicht willkommen: Einwohner von Cherson bringen russische Militärfahrzeuge zum Umkehren (Foto: per social media)
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Publik-Forum: Haben Sie den Angriff Russlands auf die Ukraine als Zeitenwende erlebt?

Benjamin Isaak-Krauß: Ich bin damit aufgewachsen, dass es Kriege gibt – auch in Europa. Von daher bin ich nicht der Illusion erlegen, dass es nur Frieden gibt und auf einmal ist es Krieg. Die Frage nach der Zeitenwende ist, ob wir eine draus machen: hin zu einer konsequenten Friedenspolitik, die auch auf Formen von ziviler Verteidigung setzt. Wir setzen stattdessen auf Aufrüstung. Das ist keine Zeitenwende, sondern ein Zurück zu alten Mustern.

Muss Deutschland sich nicht doch auf künftige Kriege vorbereiten?

Isaak-Krauß: Müssen wir uns den Kopf des Staates zerbrechen? Die Kirchen sollten aus ihrer

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Jürgen Lyncker 01.05.2022, 15:14 Uhr:
Das Interview mit Benjamin Isaak-Knauß ist sehr erhellend, weist es endlich einmal auf den notwendigen zivilen Widerstand hin, den jedermann in der bedrohten wie in der kriegführenden Gesellschaft entwickeln kann: gewaltfreie Bewegungen gegen den Diktator, Desertionen fördern, Streiks anzetteln, viele weitere Hinweise, dann die Analyse von 232 Konflikten und die Wirksamkeit gewaltfreier Widerstände und bewaffneter Aufstände.
Sehr lesenswert.
Notwendig ist doch eine Beschäftigung mit der Konfliktforschung: was hat sie anzubieten? Und besonders: Warum wird so wenig berichtet über die Städtepartnerschaften, von denen es in Deutschland über 100 mit Russland geben soll, und sehr viele auch mit der Ukraine! Wie wichtig ist gerade der Kontakt zu Russland und die Unterstützung der dortigen Bevölkerung, dass wir sie nicht vergessen? Und Berichte darüber in der Presse!

Georg Lechner 09.04.2022, 17:18 Uhr:
Das Thema Landesverteidigung wird von den Politikern nur aus der Mottenkiste geholt, wenn es für Rüstungsbeschaffung opportun erscheint. Ansonst orientiert sich die Politik am Strategiepapier des außenpolitischen Think Tank des EU-Rates: https://www.iss.europa.eu/content/european-defence-proposal-white-paper
Dort wird explizit die Abkehr von der Landesverteidigung und die Hinwendung zu Interventionen und Expeditionskriegszügen gefordert, also eine unverhohlene Machtpolitik, wie sie seit dem Ende des Warschauer Paktes vom Westen durchgezogen wurde. Jetzt ist Putin dem schlechten Beispiel gefolgt.

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