Immer weniger Menschen in Deutschland haben einen Organspende-Ausweis. Deshalb warten Tausende chronisch Kranker zu lange auf ein Spenderorgan. Nun wird darüber diskutiert, die rechtliche Regelung umzudrehen: Wer nicht widerspricht, erklärt sich mit der Organspende einverstanden. Aber ist das gut?
Organspenden zur Regel machen?
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insgesamt abgegebene Stimmen: 139
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Kommentare
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Marwin Hens
18.03.201818:13
Ich habe auf meinem Organspendeausweis der Entnahme von Organen und Gewebe ausdrücklich widersprochen, da ich Ärzten grundsätzlich misstraue, wenn es um Geld geht. Ich vertraue dem ärztlichen Personal nicht, dass es alles medizinisch Mögliche und Vertretbare zur Rettung meines Lebens täte, wenn ich der Organspende zugestimmt hätte und irgendwo ein Reicher jeden Preis zahlen würde und könnte, um mithilfe meiner Organe weiterzuleben. Geldgier hat schon viele Menschen dazu gebracht, ihre Integrität zu verkaufen, warum sollte dies bei Ärzten anders sein? Und im Kapitalismus wird alles als Ware betrachtet und somit nicht nur der Mensch als Produktivkraft, sondern auch seine Organe. Die Verweigerung der Organspende gehört für mich zu einem der wenigen Bereiche, in denen ich mich der kapitalistischen Verwertung überhaupt noch entziehen kann.
Heiner Stiens
13.03.201808:14
Ein Grund für die mangelnde Spenderbereitschaft ist sicherlich die Tatsache, daß das Organspendeverfahren für viele Bürger viel zu kompliziert abgewickelt wird. Oder anders: zwischen der Sympathie für Organspenden und der tatsächlichen Einwilligung klafft ein großes Loch, weil der Weg dahin zu steinig ist, wie bei vielen Themen, die die Juristen erstmal in die Finger bekommen. Ich jedenfalls würde sofort einen Spenderausweis beantragen, wenn mir dafür jemand ein entsprechendes Formular unter die Nase halten würde. Um mich da aktiv selber drum zu kümmern, fehlt mir aber Zeit und Ansporn. Und ich vermute mal, so geht es vielen. Insofern wäre die Beweislastumkehr zwar ein radikaler Schritt, aber vielleicht das einzige Mittel gegen unsere eigene Bequemlichkeit.
Gerald Temnitzer / Annelie Johannemann
11.03.201814:24
Etwa 80% der Deutschen steht der Organspende positiv gegenüber bzw. möchte im Fall des Falles ein Organ erhalten. Aber nur gut 30% hat einen Organspendeausweis. Ich bin für eine rechtliche Regelung wie in Österreich, wo jeder potentieller Organspender ist, es sei denn er hat ausdrücklich widersprochen.
Sieglinde Herbst
11.03.201808:20
Danke für Ihren Beitrag zu Pro und Contra Organspende. Mir fehlt in der ganzen Disskussion, dass derjenige, der einer Organspende nicht zustimmt, meiner Meinung mach auch zustimmt, im Bedarfsfall keine Organe zu erhalten. Unter diesem Aspekt stellen sich die Wenigsten der Diskussion. Die Entscheidung ist sicherlich sehr schwer und kann letztlich nur von jedem persönlich entschieden werden. Aber jeder sollte sich klar sein: Wenn ich nicht spenden möchte, dann darf ich auch kein Organ annehmen.
Dieter Harsch
10.03.201816:11
Ich schätze Frau Käßmann sonst sehr; aber hier kann ich ihr nicht folgen. So eine Haltung macht mir Angst.
Aber nur gut 30% hat einen Organspendeausweis.
Ich bin für eine rechtliche Regelung wie in Österreich, wo jeder potentieller Organspender ist, es sei denn er hat ausdrücklich widersprochen.
Mir fehlt in der ganzen Disskussion, dass derjenige, der einer Organspende nicht zustimmt, meiner Meinung mach auch zustimmt, im Bedarfsfall keine Organe zu erhalten. Unter diesem Aspekt stellen sich die Wenigsten der Diskussion. Die Entscheidung ist sicherlich sehr schwer und kann letztlich nur von jedem persönlich entschieden werden. Aber jeder sollte sich klar sein: Wenn ich nicht spenden möchte, dann darf ich auch kein Organ annehmen.