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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 2/2022
Der Inhalt:

50 Jahre Publik-Forum
Haltung, bitte!

Was ist Wahrheit? Schon Pontius Pilatus hat diese Frage an Jesus gestellt. Die Aufgabe des Journalismus ist, Zeuge der Wahrheit zu sein. Und dazu gehört es, eine Haltung zu haben. Ein Gastbeitrag von Heribert Prantl zum 50-jährigen Bestehen von Publik Forum.
von Heribert Prantl vom 28.01.2022
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»Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Vertrauenswürdigkeit. So stelle ich mir Journalismus vor,« sagt Heribert Prantl (Foto: Piero Oliosi/Polaris/laif)
»Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Vertrauenswürdigkeit. So stelle ich mir Journalismus vor,« sagt Heribert Prantl (Foto: Piero Oliosi/Polaris/laif)
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Einer der ganz frühen Sätze, die ich über den Journalismus gehört habe, war ziemlich böse. »Journalisten sind«, so begann dieser Satz, »wie Schnittlauch. Sie schwimmen auf jeder Suppe.« Ich habe mir diesen Satz bis heute gemerkt. Damals, es war Mitte der 1970er-Jahre, war ich Jurastudent und Stipendiat des IfP, des Instituts zur Förderung des Publizistischen Nachwuchses, also der katholischen Journalistenschule in München. Das erste Seminar im Rahmen dieser studienbegleitenden Ausbildung fand in Salzburg statt, im Gasthof Maria Plain. Einer der Referenten dort war der Münchner Medienwissenschaftler Heinz Pürer. Und der sagte in seinem Abendvortrag den genannten bösen Satz.

Der französische Schriftsteller Honoré de Balzac hat schon sehr viel früher so bissig formuliert

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Fritz Steven 25.02.2022:
Mit Pilatus fragt Heribert Prantl und frage ich auch: »Was ist Wahrheit?« Im Wort steckt das Verb wahrnehmen. Ohne die Wahrnehmung gibt es keine Stellungnahme. Nachgewiesen ist, dass wir nur selektiv wahrnehmen. Wer hat nicht schon den Gegenstand gesucht, der direkt vor der Nase liegt? Auch hören wir häufig nur, was wir hören wollen – also selektiv. Das Wahrgenommene wird mit unserem Erfahrungsschatz abgeglichen und was nicht passt, wird ignoriert, abgelehnt oder interpretiert. Dadurch wird eine Wahrnehmung für uns zur Wahrheit. Missachtet wird, dass das Wahrgenommene nur ein Ausschnitt der Wirklichkeit ist – im Extremfall sogar der Wirklichkeit widerspricht. Die daraus entwickelte Haltung sollte deshalb nicht starrsinnig sein, ohne allerdings permanent wankelmütig zu werden.

Hans-Joachim Schemel 25.02.2022:
Heribert Prantl liebt große Worte, schießt allerdings gelegentlich damit über das Ziel hinaus. Es genügt ihm nicht, Kritik an bestimmten Corona-Maßnahmen zu üben, die er für unverhältnismäßig hält, sondern er sieht sogleich durch diese Maßnahmen die Grundrechte und die Demokratie gefährdet und bekämpft »den übergriffigen Staat«. Mit seiner »Haltung« hätte mich der Verteidiger der Grundrechte mehr überzeugt, wenn er Argumente vorgebracht hätte, warum er meint, diese oder jene Maßnahme sei unverhältnismäßig und übergriffig. Denn außer ihm haben sich auch Experten und verantwortliche Politiker ihre Köpfe darüber zerbrochen, welche Maßnahme nach dem Stand des Wissens die Verbreitung des Virus wirkungsvoll begrenzt und auf welche denkbaren Maßnahmen verzichtet werden soll, damit Grundrechte nicht mehr als notwendig für eine begrenzte Zeit außer Kraft gesetzt werden müssen. Er unterstellt diesen Personen, die sich nicht weniger als er den Grundrechten und der Demokratie verpflichtet sehen, sie würden Grundrechtseingriffe »als Beitrag zur Volksgesundheit schönreden«.

Angst Alfred 09.02.2022, 16:46 Uhr:
Zeugnis für die Wahrheit? Es wäre schon genug, wenn Journalisten Zeugnis für die Wirklichkeit ablegen würden. Nicht jeder heißt Pontius Pilatus, aber das gemeine Volk hat zumindest Anspruch auf Information und Transparenz. Journalisten machen sich schuldig, wenn sie vernebeln oder falsche Fährten legen. Die praktizierte Bevormundung und Manipulation durch Politik sind schon schlimm genug. Sie torpedieren unsere Demokratie. Man soll das Bauchgefühl des einfachen Volkes in dieser Hinsicht nicht unterschätzen. Was gut ankommt, ist Wahrhaftigkeit. Sie ist eine Tugend und das Gegenteil von Falschheit und Duckmäuserei.
Verständliche und kluge Kommentare mit Tiefgang sind die Perlen im Angebot der Medien. Beides, Information und Kommentar, befähigen zu einem eigenen Urteil.
Journalist zu sein, ist eine Berufung. Im Extremfall wird man dafür ans Kreuz genagelt. War Christus ein guter Journalist?

Christine Krause 08.02.2022, 05:51 Uhr:
...gegen den Strom schwimmen...
An der Ahr kann ich sehen, dass Hindernisse im Strom, diesen ganz schön aufwirbeln, dass sie anzeigen wie gefährlich die Strömung schon ist, dass sie manchmal, wenn es genug sind, die Fließrichtung ändern. Erst, wenn man die Hindernisse nicht mehr sieht, kann alles überflutet werde.
Ganz herzliche Glückwünsche zum Geburtstag.

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