Holocaust-Gedenken
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Als Hannah Arendt, Politikwissenschaftlerin und deutsche Jüdin im amerikanischen Exil, in den frühen 1960er-Jahren wieder einmal die Bundesrepublik besuchte, fiel ihr auf, dass es inzwischen üblich geworden war, sich mit Blick auf den Nationalsozialismus schuldig zu fühlen und es öffentlich zu zeigen. Es waren jedoch nicht die Erwachsenen, die sich so präsentierten, sondern Menschen der jüngeren Generation, die »absolut nichts getan« hatten und deren Gefühle mithin »gar nicht echt« sein konnten, wie Hannah Arendt bemerkte. Irritiert hielt sie fest: »Von allen Seiten und in allen Bereichen ist die deutsche Jugend heute mit Männern konfrontiert, die in Amt und Würden, in maßgeblichen Positionen und öffentlichen Stellungen das Gesicht des Landes bestimmen und in der Tat sich einiges haben zuschulden kommen lassen, ohne sic